Moralische Entscheidungen und der Einfluss der Sprache

Studien über moralische Entscheidungen und ihre Einflussfaktoren

 

Wir kennen sie alle, die Ambivalenz in moralischen Fragen. Das Abwiegen von Pro und Kontra in Entscheidungen, die verschieden gesellschaftlich akzeptierte Lösungen zulassen. In vielen Studien wurden die Mechanismen zum Dilemma untersucht, die sogar über leben oder nicht leben entschieden können. Eine neuere widmet sich dem Einfluss der Sprache.

 

Viele klassische psychologische Experimente haben sich bereits diesem Thema gewidmet, z.T. auch aus historischer Relevanz. Am bekanntesten ist dabei wohl das Milgram-Experiment aus dem Jahre 1961. Dabei wurde der Einfluss von Autorität und formeller Erlaubnis auf das moralische Handeln untersucht. Mit Stromschlägen durften in dieser Versuchsanordnung Probanden bei falschen Antworten bestraft werden.

 

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Die Resultate erschütterten die Welt und ihr Vertrauen in die eigene Verlässlichkeit der moralischen Entscheidungen in unterschiedlichen Settings.

 

Eine philosophische Abhandlung über ‚Moralische Entscheidungen‘ wird in ‚Die Welt‘ geschildert:

Es war im Jahr 1957, als der Philosophin Philippa Foot, Mitarbeiterin am englischen Somerville College, das Buch „Dying We Live“, zu Deutsch „Sterbend leben wir“, in die Hände fiel. Es handelte sich um gesammelte Abschiedsbriefe, die von den Nazis zum Tode Verurteilte aus dem Gefängnis an ihre Familien schrieben. „Liebe Eltern“, schrieb ein Bauernjunge am dritten Februar 1944, „Ich habe schlechte Neuigkeiten. Ich wurde zum Tode verurteilt, zusammen mit Gustave G. Wir haben uns nicht für die SS verpflichtet, und so haben sie uns zu Tode verurteilt. Wir sterben lieber, als unser Gewissen mit solchen Gräueltaten zu beschmutzen.“ Foot war fasziniert von dieser bewussten Entscheidung aus moralischen Gründen, die direkt in den eigenen Tod führte. War das eine rationale Entscheidung oder eine emotionale? Und woher wissen Menschen, was für sie ethisch noch vertretbar ist und was nicht? Die Philosophin hatte ein Thema gefunden, das sie und viele Forscher nach ihr nicht mehr losließ: moralische Dilemmas. „Zweigliedrige Annahme“ heißt das griechische Wort Dilemma übersetzt – eine Zwickmühle: Man steht vor mehreren Entscheidungsmöglichkeiten, und jede ist falsch. Welche Wahl man letztlich trifft, hat viel mit Moral zu tun. Aber auch, wie die Wissenschaft mittlerweile weiß, mit emotionaler Distanz.

Weiterlesen: http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article127672231/Wie-Menschen-moralische-Entscheidungen-treffen.html

 

 

Auf www.report-psychologie.de lässt sich nachlesen:

Ob ein moralisches Problem in der Muttersprache oder in einer Fremdsprache präsentiert wird, beeinflusst moralische Entscheidungen. Zu diesem Schluss kam ein Team von Psychologen der University of Chicago (USA).

Würden Sie den Tod einer Person in Kauf nehmen, um das Leben von fünf Menschen zu retten? Diese Frage steht im Mittelpunkt des sogenannten Trolley-Problems, eines klassischen Gedankenexperiments zu einem moralischen Dilemma. Und sie bildete den Ausgangspunkt für eine Studie, die Psychologen der University of Chicago (USA) zusammen mit Kollegen der Universität Pompeu Fabra in Barcelona (Spanien) durchführten.

 

Töten oder den Tod in Kauf nehmen

Die Wissenschaftler präsentierten ihren Probanden das Trolley-Problem in zwei Varianten: In einer emotionalen Version, in der der Akteur auf eine Fußgängerbrücke steht und sieht, dass ein herannahender Zug fünf Menschen überfahren wird. Der einzige Weg, dies zu verhindern, ist, einen Mann von der Brücke vor den Zug zu stoßen. In einer weniger emotionalen Version ist es dem Akteur möglich, den Zug durch das Umstellen einer Weiche auf ein Gleis abzulenken, auf dem sich jedoch auch eine Person befindet. Gewöhnlich fällt es Menschen im zweiten Falle leichter, das Leben der einzelnen Person zu opfern, um die anderen zu retten. In der vorliegenden Studie ergänzten die Wissenschaftler das Experiment um eine weitere Bedingung: Das Problem wurde den Probanden entweder in ihrer Muttersprache oder in einer Fremdsprache präsentiert. Insgesamt 725 Versuchsteilnehmer bearbeiteten das moralische Dilemma: 397 von ihnen waren spanische Muttersprachler mit Englisch als Zweitsprache, bei den 328 übrigen Probanden verhielt es sich umgekehrt.

 

Andere Sprache, andere Entscheidung

Es zeigte sich, dass mehr als 80 Prozent der Versuchspersonen bereit waren, den Tod eines Menschen in Kauf zu nehmen, um fünf Leben zu retten, wenn sie lediglich eine Weiche umstellen mussten. Die Sprache, in der das Dilemma präsentiert wurde, spielte dabei keine …….

 

Weiterlesen: http://www.report-psychologie.de/news/artikel/fremdsprachen-veraendern-moralische-entscheidungen/

Katastrophenmeldungen und Psyche

Katastrophenmeldungen und Psyche

 

Ob die Welt schlechter wird, mehr Krisen entstehen und bewältigt werden müssen oder ob generell Vieles ins Wanken kommt sei dahingestellt. Ausser Frage steht jedoch, dass die Menge der Katastrophenmeldungen, die uns Menschen erreichen sicher nicht ihre Wirkung verfehlt. Die Art und Weise wie wir damit umgehen kann sehr unterschiedlich sein.

 

 

Die subjektive oder auch objektive Häufung von Schreckensmeldungen kann die individuelle Wahrnehmung der Welt und der eigenen Befindlichkeit stark beeinflussen. Wir Menschen sind ständig auf Informationen aus unserer Umwelt angewiesen, um unsere Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten zu leisten. Dies betrifft nicht nur Informationen aus dem nächsten Umfeld, sondern auch die global verfügbaren Facts. Diese Anpassungsleistung entschied in Urzeiten schlussendlich über Sein oder nicht Sein.

 

Katastrophenmeldungen und Psyche – was wirkt wie?

In Zeiten, in denen Angst zudem als beliebtes Mittel verwendet wird um auch politische Stimmung zu erzeugen, findet dadurch eine nicht zu unterschätzende Prägung auch der gesellschaftlichen Realitätswahrnehmung und Realitätskonstruktion statt. Wir müssen nicht von einer eigentlichen kollektiven Traumatisierung sprechen, um zu verstehen, dass eine Fokussierung auf Problemfelder eher vorsichtiges Verhalten und Rückzug fördert während ein vertrauensvolles und zuversichtliches Weltbild mehr Aktivität und Lebensfreude generiert.

Im Zusammenhang mit Ereignissen grossen Ausmasses, die sich dem Einfluss des Einzelnen entziehen, kann sich leicht ein Gefühl des Verlustes von individueller Kontrolle bilden, das dem Individuum deutlich zu verstehen gibt, dass seiner Selbstwirksamkeit deutliche Grenzen gesetzt sind. Eine eigentliche Aufbruchsstimmung kann unter solchen Vorzeichen schwer aufkommen.

Es ist belegt, dass persönlich erlebte, potentiell traumatisierende Erlebnisse ganz eigene Regelwerke in sich tragen was die Verarbeitung und Abspeicherung in unserem Gedächtnis betrifft. Auch wissen wir, dass eine Anhäufung solcher Erlebnisse kumulativ wirkt und zu massiven psychischen Folgeschäden führen kann. Diese Mechanismen können unter gegebenen Umständen auch zu einer Form von kollektiver Traumatisierung führen, welche unterschiedlich starke Wirkungen bei Menschen haben können.

 

Einfluss nehmen

Trotzdem krisenhafter Stimmung erleben Individuen manchmal gerade in schwierigen Zeiten erst so richtig Auftrieb und mobilisieren Energie um Neues anzupacken. So gesehen kann ein Klima von Belastung auch die Kraft zur Bewältigung freisetzen. Zentral ist dabei die Fähigkeit bewusst zwischen verschiedenen Aspekten der Realität unterschieden zu können und die positiven Anteile nicht aus den Augen zu verlieren. Diese müssen auch aktiv gepflegt werden, vorausgesetzt die akut umgebende Situation ist nicht real und unmittelbar bedrohend. Und dies ist bei uns meist nicht der Fall.

Wissenschaftlich belegt ist auch die Tatsache, dass der Glaube an eine höhere Instanz, welche auch regulierend und dadurch Vertrauen gebend mitwirkt, eine Schutzfunktion darstellen kann. Die spirituelle Verankerung reduziert das Geschehen im Hier und Jetzt auf eine tiefere Stufe und macht die Wahrnehmung und auch leichter.

Unter dem Titel ‚Resilienz‘ wird die Eigenschaft oder Fähigkeit des Individuums verstanden auch mit schwierigen Lebenssituationen fertig zu werden. Dazu liefert die folgende Seite Informationen zu Definition und Aspekten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie_und_verwandte_Disziplinen) .

 

Persönliche Beeinträchtigungen und Psychotherapie

Es ist schwer zu beurteilen, welche persönlichen Nöte schlussendlich zu therapeutischen Konsultationen führen. Sind sie in Ereignissen zu suchen, die ganz im persönlichen Umfeld zu suchen sind, entspringen sie einer mehr gesellschaftlichen Stimmung oder, und das dürfte in der Regel der Fall sein, wirken die verschiedensten Einflüsse wie ein Puzzle zusammen und führen dann schlussendlich zu einer persönlichen Verfassung, die als belastend oder auch lebensbehindernd erlebt wird?

 

Zum Thema Belastbarkeit und Psyche: http://de.wikipedia.org/wiki/Belastung_(Psychologie)

 

Diese kurze Ideensammlung ist auf dem Hintergrund eines Interviews mit Olivier Berger der Südostschweiz-Medien entstanden und versteht sich nicht als erschöpfend.

Arbeitsumfang nimmt mehr Raum ein – OECD

Erweiterung Arbeitsumfang

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD hat eine neue Studie veröffentlicht aus der ersichtlich wird, dass die Dimension Arbeit immer mehr in den Raum der Gesamtalltagszeit Einzug hält.

Dieser Better-Life-Index liefert Daten zur Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Die Untersuchung stellt Fragen zu verschiedenen Lebensbereichen und ergibt in der Schlussauswertung für die verschiedenen, weltweit einbezogenen Staaten einen vergleichbaren Index.

Generell ist seit der letzten Untersuchung im Jahre 2004 eine Anstieg der entsprechenden Indizes festzustellen.

 

Was macht der Arbeitsumfang mit uns?

Die ständige Erreichbarkeit auch in der Freizeit für berufliche Anliegen wird in der letzten zeit verschiedentlich kritisch und auch kontrovers diskutiert. Unternehmen haben sich teilweise bereits dazu entschlossen ihren Mitarbeitern während der Freizeit den Zugang zu geschäftlichen E-Mails zu sperren. Insofern werden verschiedene Massnahmen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements geprüft und umgesetzt. Dabei geht es nicht nur um Burnout-Profilaxe sondern auch um konkrete Anliegen eine gute Unternehmenskultur zu realisieren.

Gleichzeitig erfordert die zunehmende Globalisierung auch ein Hinterfragen der Formen von Erwerbstätigkeit auf den Antipoden zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Work-Life-Balance und Gesundheit der Erwerbstätigen – Angestellte und Unternehmer.

Siehe dazu auf: http://www.oecdbetterlifeindex.org/

Syndrom Mensch

Syndrom über Syndrom der Psyche

Eine Gesellschaft voller Sucht nach Erklärung – Die Wiege unserer Syndrome

 

Als noch keine DNA-Sequenz analysiert war und unsere Gesellschaft sich dem Spezialisierungswahn noch nicht derart verschrieben hatte, da gab’s einige wenige genetische Syndrome, die allgemein bekannt waren. Heute vergeht kein Tag und es begegnet uns nicht ein neues Syndrom, deren Begründer und Jünger für sich in Anspruch nehmen noch ein Winkelchen unseres menschlichen Seins, noch detaillierter ergründet und mit Symptomen und ihrer Beschreibung erklärt zu haben.

Es wird von Burnout-Syndrom und Boreout-Syndrom, von Jerusalem-Syndrom oder auch Asperger-Syndrom gesprochen, um nur einige aktuell besonders geläufige zu nennen.  Wohl bemerkt, ich spreche weder von einer guten alten Zeit, in der noch alles zum Besten stand, noch will ich unserer Welt ein neues Apokalypse-Syndrom zuschreiben und mich selbst in die Reihen der hier thematisierten  Syndrombeschreiber einordnen. Ich spreche von dem hilflosen Versuch einer Gesellschaft Erklärung und Sinn in ihr Treiben zu bringen. Ich spreche von der Entfremdung und dem Sinnverlust in unserer Tätigkeit als Privatperson und als Berufsmensch, sowie  den Mechanismen der Legitimation zur Partizipation am Gesamtkonstrukt Gemeinschaft. Einfacher formuliert, von den Aspekten, die uns in unserem Tun wertvoller und weniger wertvoll erscheinen lassen, die zu Selbstwert, Stolz, Scham oder auch Erkrankung führen können.

Die Suche nach Erklärungen ihrerseits macht Sinn und kann durchaus einen Mehrwert generieren, der Betroffenen Menschen dann zu Gute kommt. Denn dann ist Sinn wieder erkennbar und dient der die Seele heilenden Orientierungsfindung und so der Einordung des Geschehens. Eine zentrale Aufgabe auch in psychotherapeutischen Prozessen. Was dabei auch oft unberücksichtigt bleibt, ist die Analyse der umgebenden und die Symptomentwicklung fördernden Faktoren. Ebenso erfassen pauschale Umschreibungen von Reaktionen und menschlichen Verhaltensspezialitäten nie die individuelle Tiefe des vorliegenden Empfindens.

 

Erlaubte Fragen sind:

– Dient die Flut von Symptombeschreibungen und der dazugehörigen Diagnosekriterien mehr dazu, die Hilflosigkeit der Fachwelt zu reduzieren oder steht auch das Bekenntnis im Raum, den Betroffenen konkrete Hilfestellungen zu geben und auch die meist unbequemen Systemanpassungen möglich zu machen?

– Wie dienlich sind solche Festzuschreibungen für die Gesundung der Betroffenen? – Wie verändert ein überrissener Diagnostizismus das berufliche Verständnis im Umgang mit Menschen und ihren psychischen Leiden und wie beeinfluss dieser dann wiederum die Theoriebildung und Forschung in ebendieser Art und Weise? (Vgl. dazu auch Prof. H. S. Herzka über Diagnosekriterien im Bereich KJP).

– Wird auf diesem Wege nicht eine professionelle Haltung gefördert, die Machbarkeit in den Vordergrund stellt und Heilsversprechen macht, welche eben nur auf einem fragilen theoretischen Fundament fussen?

– Was, wenn Komorbidität im Raum steht, systemisch-strukturelle Einflussfaktoren dominieren oder die zeitliche Dimension tiefe, nie vergleichbare, Traumata aber auch Ressourcen enthält?

 

Ist es dann möglich den Menschen in seiner ganz speziellen Bedürftigkeit noch mit einer solchen Sichtweise zu erreichen oder dürfen und müssen wir darauf hoffen, dass ebendiese Fachleute dann ihre ganz persönliche und menschliche Seite ins Spiel bringen und ihre sonst so dominierenden Konstrukte relativieren? Es ist zu hoffen!

Eine fachliche standfeste Offenheit gegenüber der Einzigartigkeit des Gegenübers in der psychotherapeutischen Arbeit zeigt in diesem Sinne nicht nur kompetentes und verantwortungsvolles Handeln, sondern eröffnet dem Therapeuten/der Therapeutin auch ein buntes Feld an Begegnungs- und therapeutischen Beziehungsmöglichkeiten (vgl. dazu Rogers und die Gesprächspsychotherapie), welche pes se Syndromen auf der Seite der Fachleute entgegenwirken kann.

 

In Bearbeitung und wohl nie zu Ende!  🙂

Oekologie-Nachhaltigkeit und Gesellschaft

Anregungen zur Bedeutung von Oekologie-Nachhaltigkeit für Wirtschaft, Mensch und Gesellschaft

An dieser Stelle möchten wir lediglich auf eine höchst interessante Initiative und Homepage um Prof. Dr. Harald Welzer hinweisen. Die Site ist gut aufgemacht und bietet Inhalte, die geeignet sind viele Grunddenkensarten zu irritieren. Es werden humorvoll Informationen zu den Bereichen Ökologie, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung zur Verfügung gestellt.

Oekologie-Nachhaltigkeit und Psychologie

Menschsein kann nicht unabhängig vom Umgebenden oekologischen System verstanden werden. Lebenszufriedenheit und Sinnfindung stehen in einem engen Verhältnis zum Gefühl in einer ausbalancierten Beziehung zu sich selbst, den Anderen und auch zum zeitlichen Kontinuum zu stehen. Oekologie-Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit werden dabei zu den entscheidenden Begriffen, die Verantwortung auch für nachfolgende Generationen beinhalten.

Nicht das Moralisierende steht im Vordergrund, sondern das Anregende und zur Veränderung, zum Umdenken Motivierende. Zu Fragen von Wirtschaft und Oekonomie, wie auch zum konkreten Einzelhandeln werden Impulse gegeben, die in ihrer Umsetzung Realitätswert haben.

FUTURZWEI. Wir fangen schon mal an.

Eine andere, zukunftsfähige Kultur des Lebens und Wirtschaftens entsteht nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse oder moralische Appelle. Sie wird in unterschiedlichen Laboren der Zivilgesellschaft vorgelebt und ausprobiert.

Verantwortungsbewusste Unternehmer, kreative Schulleitungen, Bürgerinitiativen, studentische Start-ups oder einzelne Bürgerinnen und Bürger zeigen, dass man das Unerwartbare tun kann. Sie nutzen ihre Handlungsspielräume, um zukunftsfähige Lebensstile und Wirtschaftsweisen zu entwickeln. Sie fangen schon mal an.

FUTURZWEI macht es sich zur Aufgabe, dieses Anfangen gesellschaftlich sichtbar und politisch wirksam zu machen. Auch das 21. Jahrhundert braucht Visionen von besseren, gerechteren und glücklicheren Lebensstilen. In unserem Zukunftsarchiv erzählen wir, wie solche Visionen ganz handfest in Wirklichkeit verwandelt werden. Und dass Veränderung nicht nur möglich wird, sondern dass sie auch Spaß macht und Gewinn an Lebensqualität bedeutet.

FUTURZWEI ist kein Netzwerk und keine Community, sondern eine gemeinnützige Stiftung, die ihre Mittel für das Projekt einer zukunftsfähigen, enkeltauglichen Gesellschaft einsetzt.

Video: Prof. Dr. Harald Welzer, Direktor FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit, Professor für Transformationsdesign, Universität Flensburg und Sozialpsychologie, Universität Sankt Gallen: „Wie sieht eine nachhaltige Moderne aus?“ im Rahmen der Hamburger Gespräche für Naturschutz der Michael Otto Stiftung am 31.10.2012 in Hamburg.

Link: http://www.youtube.com/watch?v=sp66o8S4q0c

Auf zu FUTURZWEI: http://www.futurzwei.org/

Selbstvertrauen fördert Leistung und Wohlbefinden

Die Quelle unserer Kreativität und Zufriedenheit – Selbstvertrauen

 

Körperliches und psychisches Selbstvertrauen in Leistungs-, Prüfungs- und Alltagssituationen ist erfolgsentscheidend. Es sind persönlich bedeutsame Gelegenheiten, die schwer zu bewältigen sind. Das Ziel, dabei völlig „cool“ und kontrolliert zu bleiben, ist unrealistisch und kann das Gegenteil bewirken. Das Bemühen, Unsicherheit und Anspannung zu überspielen und zu unterdrücken, kann erst recht einen verkrampften und unnatürlichen Eindruck vermitteln.

 

Zwischen Selbstvertrauen, Verunsicherung und Leistung besteht ein enger Zusammenhang: Zuwenig Aufmerksamkeit macht uns sorglos und antriebslos, zuviel wirkt geistig blockierend. Ein mittleres Ausmass an Erregung garantiert die optimale Leistungsfähigkeit. Das Lampenfieber von Schauspielern und Sängern ist eines der bekanntesten Beispiele dafür, dass leichte Angst und Anspannung das Leistungsvermögen steigert.

Die entsprechenden persönlichen Eigenschaften sind dabei relativ stabil. Aber es lässt sich lernen, Einfluss darauf zu nehmen und die vorhandenen Beurteilungsmechanismen ausser Kraft zu setzen.

 

Angst und Panik im Alltag:
Angst jemanden kennen zu lernen. Schwierigkeiten in besonderen Situationen wie Flugangst, Platzangst, Höhenangst, Angst vor Menschen, und Tieren / Leistungsmomente im Sport.

Unsicherheit in Beruf und Ausbildung:
Prüfungen, Bewerbungen und Einstellungstests bei Firmen. Öffentliches Vorsprechen oder Vorspielen. Repräsentationsaufgaben und Vorträge.
Was tun?
Wir bearbeiten mit Ihnen die Auslöser und trainieren die spezifischen Situationen.

 

Weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstwert

 

Zeitdruck – Überleben in der Gleichzeitigkeit

Arbeitsmanagement und Zeitdruck sind allgegenwärtige Themen

 

Zeitmanagement und Organizer, Stundenplan und Freizeittermine bestimmen mehr und mehr unser Leben. Zwischendurch werden E-Mails und SMS abgerufen und unter Zeitdruck beantwortet. Wir verrichten unsere Tätigkeiten nicht mehr nach Dringlichkeit nacheinander sondern haben gelernt mit der Gleichzeitigkeit von verschiedenen Aufgaben zu leben.  Das ‚Surfen’ auf verschiedenen Bühnen macht Spass und eröffnet neue Welten – nicht selten jedoch sind wir damit auch überfordert.

 

Rein kommunikationstechnisch verschwimmen Tag und Nacht und die ‚Pflicht’ am siebten Tage zu ruhn haben wir in unserem Kulturraum längst abgeschafft. Alles Errungenschaften einer befreiten und emanzipierten Gesellschaft. Dienstleistungsangebote rund um die Uhr bieten die Möglichkeit zum grenzenlosen Konsum von Gütern und Aktivitäten. Der Mensch selbst gewinnt heute mehr und mehr die Freiheit seinen Lebensraum kreativ  den eigenen Bedürfnissen entsprechend zu gestalten. Dies die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite verlangt die heutige Form von Leben und Arbeit mehr Anpassung an die neuen Strukturen. So auch die Forderung nach grenzenloser Mobilität und grosser zeitlicher Verfügbarkeit. Nicht immer eine einfache Aufgabe, denn die persönlichen Ressourcen sind nicht unbeschränkt!

 

Bewusste Lebensgestaltung ist zur zentralen Aufgabe geworden nachdem die traditionellen Werte und Vorgaben der Gesellschaft in den Hintergrund gerückt sind. Die Frage drängt sich auf: „Welchen Platz möchte und kann ich in dieser Welt einnehmen und welches sind meine Ziele für ein erfülltes Leben?“

 

Mögliche Themenkreise dieser Reflexion sind

– Definition der relevanten Lebensbereiche und Aufgaben

– Prioritäten festlegen

– Intervention bei Überforderungssymptomen – Burnout

– Planung von ‚Entrümpelung’ und Veränderungsschritten

– Beziehungspflege in den vorhandenen Lebenswelten.

 

Dabei geht es um eine persönliche Sinnfindung und darum neue Lebensvisionen zu entwickeln. Die eigenen Energien sollen sinnvoll eingesetzt werden und die oft bestehenden Spannungen zwischen Privatleben und Arbeitswelt sollen entschärft werden.

 

Weitere Infos zur Wortbedeutung des Begriffs Zeitdruck: http://www.duden.de/rechtschreibung/Zeitdruck

 

 

Lebenszufriedenheit macht Spaß

Lebenszufriedenheit ist ein kostbares Gut!

Viele Menschen verspüren den Wunsch nach Veränderung im Leben oder danach persönliche Probleme in den Griff zu bekommen. Wer unzufrieden ist oder Neues will, darf ebenso wie bei körperlichem Unbehagen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Dies gilt vor allem dann, wenn Belastungen schon längere Zeit andauern oder im Laufe der Zeit sogar zugenommen haben.

 

Neugier auf Veränderung und die Bereitschaft sich ernsthaft mit anstehenden Fragen auseinanderzusetzen ist die Voraussetzung für den Erfolg einer Beratung oder Therapie. Eine erhöhte oder gesteigerte Lebenszufriedenheit kann das Ziel und Resultat sein. Lebenszufriedenheit ist auch Gegenstand internationaler Forschung, welche auch unter dem Titel Glücksforschung läuft.

 

 

Seriöse Beratung richtet sich an Menschen die:

– an einem Wendepunkt stehen und sich neu orientieren wollen

– ihr körperlich-seelisches Wohlbefinden im Alltag stärken wollen

– in akuten Lebenskonflikten stehen

– Hilfe bei der Bewältigung einer Beziehungskrise suchen

– Fragen zum Bereich Sexualität haben

– ein selbstbestimmtes Leben verwirklichen wollen und einen tieferen Kontakt zu sich selbst suchen

– allgemein Unterstützung wünschen.

Um die individuellen Wünsche und Visionen zu klären, kann eine psychologische Beratung sinnvoll sein! Die Lösungsarbeit berücksichtigt Ihre konkrete Situation und orientiert sich an wissenschaftlichen Methoden.

 

Wichtige Schritte sind dabei:

– Analyse der Ausgangssituation

– Bearbeitung und lösungsorientierte Handlungsplanung

– Training und Festigung der vorhandenen Fähigkeiten

– Erfolgskontrolle.

 

In einem ersten Gespräch wird gemeinsam die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen besprochen, das zum gewünschten Ziel führen soll.

 

Mehr Infos auf dem Happy Planet Index: http://de.wikipedia.org/wiki/Happy_Planet_Index

Glücksforschung und Lebenszufriedenheit

Glück im Leben im Fokus der Glücksforschung und als Verantwortung der Psychologie

 

Während sich seit Beginn der psychologischen Forschung das Augenmerk vor allem auf die pathologischen Aspekte konzentrierte, trat in den 90er Jahren um den amerikanischen Forscher Martin Seligmann mehr und mehr auch die Frage nach den zufrieden machenden Anteilen des Denkens und des Lebensumfeldes ins Zentrum. Gleichzeitig formulierte Mihály Csíkszentmihályi den Begriff Flow und definierte diesen als den Augenblick der Erfüllung und des Glücks im Handeln.

Heute widmen sich viele Theorien diesem zentralen Thema des menschlichen Seins und setzen das Streben nach Glück und Zufriedenheit auch in den Kontext der übrigen wichtigen Lebenserfahrungen und – aspekte wie Leistung, Entbehrung, Leid und Trauer sowie allgemeine Krisen und deren Bewältigung. So gelingt es das Lebensgefüge mit seinen Glücks- und Flowmomenten als auch den schmerzhaften Herausforderungen als Ganzes zu betrachten.

Gleichzeitig negiert die heutige Glücksforschung die Bedeutung von Existenzssicherung und physischer und psychischer Sicherheit nicht mehr. Steht nicht verklärt einem Mythos von Glücksfähigkeit gegenüber, der jegliche real stützenden Aspekte unbeachtet lässt. Lebenssicherung und soziale Einbettung sowie Zukunftsperspektiven zählen ebenso wie die Fähigkeit sich vertrauensvoll einem zeitlichen Kontinuum zu überlassen zu den tragenden Elementen des Seins. Dies impliziert gleichzeitig auch eine politische Dimension von kollektiver Verantwortung für das Gemeinwohl und -glück und macht ebendieses gleichzeitig zum Element der eigenen Lebenszufriedenheit. Altruismus gewinnt dabei als menschliche Persönlichkeitskomponente an Bedeutung für die auch zielorientierte Haltung auf dem Wege zum eigenen Glück. Insofern schliesst sich der Kreis dessen was Geben und Erhalten betrifft und zeigt neue Wege für Individuum und gesellschaftliches Kollektiv auf. Dabei tritt die Betrachtung von Glück aus der Beschränkung auf den Einzelnen in soziologische und philosophische Bereiche vor. Die Frage nach dem Anspruch oder dem Recht nach Glück, Zufriedenheit und Sicherheit stellt sich als Herausforderung für Gesellschaften und Staaten, ja als globale Pflicht für kommende Generationen dar. Gibt es wertvolleres und weniger wertvolles Leben, das sich mit mehr oder weniger Anspruch auf Glücksgefühle und Zufriedenheit abgeben muss oder mit mehr dessen abgeben darf? Oder ist es gar nicht an uns Menschen sich diesen Fragen zu stellen, sondern können wir uns im Vertrauen auf die Regelhaftigkeit gerade in diesem besonderen Bereiche des menschlichen Seins darauf verlassen, dass Gerechtigkeit einem höheren Gesetz folgt, das durch menschliche Manipulation nicht beeinflussbar ist?

 

Gesellschaftliche Verantwortung und Glücksforschung

Grosse Fragen, denen wir uns auch aus psychologischer Sicht stellen sollten und welche wir gleichzeitig wohl nicht zu beantworten haben. Die uns aber daran erinnern, dass der Gegenstand der Psychologie und die damit verbundenen Professionen sich dieser wichtigen Aspekte nicht entziehen dürfen. Die Arbeit mit Menschen in Notlagen verpflichtet uns zur Verantwortungsübernahme ohne die wir wohl kaum mehr als über die Symptombekämpfung hinaus zum menschlichen Glück beitragen können. Ohne dieses klare Bekenntnis laufen wir Gefahr selbst in einem Gefühl der Unzulänglichkeit und Glückslosigkeit stecken zu bleiben.

 

Artikel in Bearbeitung / Reto Mischol 2014

 

Artikel zum Thema: http://www.spektrum.de/alias/gluecksforschung/wovon-unsere-lebenszufriedenheit-abhaengt/1188725

 

Studie Onlinemediennutzung – Konsequenzen

„Digitale Demenz“: Was ist dran?

17. April 2014 / Psychologie Heute

Onlinemediennutzung und ihre Auswirkungen

In populärwissenschaftlichen Büchern wie Digitale Demenz von Manfred Spitzer wird über die schädlichen Auswirkungen von digitalen Medien berichtet und vor der Nutzung des Internets gewarnt. Medienpsychologen der Universität Koblenz-Landau zeigen, dass Spitzers Thesen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen wenig gemein haben.

Um populäre Behauptungen zu den schädlichen Auswirkungen von Internet und Co. möglichst objektiv mit dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand abzugleichen, suchten Markus Appel und Constanze Schreiner gezielt nach Metaanalysen zum Thema. Metaanalysen sind Studien, in denen vorliegende Befunde vieler Untersuchungen gemeinsam betrachtet werden, mit dem Ziel, einen durchschnittlichen Trend zu ermitteln.

Laut Appel und Schreiner widersprechen die wissenschaftlichen Ergebnisse auf vielen Gebieten klar den Thesen zu den schädlichen Auswirkungen des Internets. Nach dem jetzigen Stand der Forschung führe vermehrte Internetnutzung im Mittel weder zu weniger sozialem Austausch, noch zu weniger gesellschaftlich-politischem Engagement. Auch seien intensive Internetnutzer nicht einsamer als Wenignutzer.

„Die alarmistischen Thesen von Spitzer und Co. haben wenig mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand zu tun“ so Appel, der eine Professur für Medienpsychologie innehat. Laut den Studienautoren verschleierten die nicht sachgemäßen Thesen zu den Auswirkungen von Internetnutzung den Blick für die Herausforderungen, die mit einer Verbreitung von Computer und Internet im Alltag verbunden seien.

Appel befürchtet, dass nicht zuletzt Eltern und Lehrkräfte durch Bücher wie Digitale Demenz fehlinformiert und damit fehlgeleitet werden. „Wichtig erscheint mir, dass Erziehungspersonen die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen nicht von vorneherein verteufeln, denn dann wird es schwer, ein kompetenter Gesprächspartner in Sachen Internet zu sein.“

Neben den klaren Diskrepanzen mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand werden in der Studie auch Ergebnisse berichtet, die  mit Spitzers Thesen teilweise übereinstimmen, etwa zu den Aspekten Wohlbefinden, Übergewicht und Aggression. Die Zusammenhänge fallen allerdings im Mittel eher schwach aus, so dass auch hier kein Grund für übermäßige Sorge gegeben sei.

Im Hinblick auf das menschliche Lernen widerspricht die Befundlage wiederum den Thesen zur „Digitalen Demenz“. Im Mittel ist der größte Wissenszuwachs zu verzeichnen, wenn Instruktionen sowohl aus persönlichen Face-to-face-Anweisungen bestehen, als auch Computer- oder Internetanteile enthalten. Auch die Wirkungsstudien zum Lernen mit Computerspielen zeigen im Durchschnitt positive Effekte.

Nicht berücksichtigt haben Appel und Schreiner Mythen, über die keine beziehungsweise keine metaanalytischen Erkenntnisse vorlagen. Dies betrifft ……….

 

Weiterlesen: http://www.psychologie-heute.de/news/gesundheit-psyche/detailansicht/news/der_arme_soll_aber_mehr_kriegen_als_der_reiche_kopie_1/?&type=27072012

 

Link zum Volltext:
http://www.uni-koblenz-landau.de/landau/fb8/ikms/person/appel/2013_appel-schreiner_digitale-demenz.pdf