Neuropsychologie und Psychotherapie Chur

Neuropsychologie und Psychotherapie können sich in verschiedenen Bereichen gegenseitig unterstützen oder auch vernetze Angebote zur Verfügung stellen. Zudem bietet die Neuropsychologie für die Psychotherapie oft nützliche Erkenntnisse über Stärken und Schwächen bei Klienten:innen zur Verfügung.

Folgende Bereiche des Gehirns und seiner Funktionen gehören zum Kompentenzbereich der Neuropsychologie: Aufmerksamkeitsbereiche, Lernen und Gedächtnis, Sprache, Mathematische Fähigkeiten, Wahrnehmung, Exekutivfunktionen, Sozial kognitive Funktionen, Leistungsmotivation. Für Details Symbole anklicken!

Aufmerksamkeitsbereiche

Alertness, Vigilanz, räumliche Aufmerksamkeit, Impulskontrolle, etc.

Lernen und Gedächtnis

Aufnahme, Arbeits-/Kurzzeitgedächtnis, inzidentelles Gedächtnis, Konsolidierung, Abruf und Zugriff, etc.

Sprache

Auditive und visuelle Sprachfunktionen, formale und inhaltliche Bereiche der Sprache, Lesen, Lesesinnverständnis, Schreiben, etc.

Mathematische Fähigkeiten

Schätzen, Vorstellen von Mengen und Grössen, Schreiben von Zahlen, einfache und komplexe mathematische Fertigkeiten, Umgang mit Geld, etc.

Wahrnehmung

Visuelle und visuell-räumliche Wahrnehmung, Vorstellen räumlicher Operationen, Zeitwahrnehmung, konstruktive Praxie, etc.

Exekutivfunktionen

Abstraktionsfähigkeit, Erfassen von Zusammenhängen und Kategorien, Problemlösen und strategisch/antizipierendes Denken, Entscheidungsfähigkeit, Planung, etc.

Sozial-kognitive Funktionen

Erfassen von sozialen Signalen (Mimik, Gestik, etc.), Einschätzen von sozialen Situationen in Bezug auf sich selbst und andere Personen, Verständnis von Ironie/Witz, Fähigkeit Gefühle zu benennen und zu erkennen, etc.

Leistungsmotivation

Indikatoren für Erfolg in Beruf und Ausbildung

Die Messung der Intelligenz ist ein weiteres Element neuropsychologischer Untersuchungen.

Die Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP) beschrieb 2005 vier Aufgaben der neuropsychologischen Diagnostik:

  • Feststellen des aktuellen kognitiven und affektiven Zustandes sowie der Auswirkungen auf das Verhalten hinsichtlich solcher Bereiche wie beispielsweise Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, Wissen, Affektivität und Persönlichkeit
  • Objektivierung von Funktionsbeeinträchtigungen (d. h. welchen einschränkenden Wert haben diese Störungen in der Lebenspraxis?)
  • Verlaufsuntersuchungen (d. h. wie verändern sich Störung und deren Auswirkungen in der Zeit?)
  • Begutachtung (d. h. Abgabe von gutachterlichen Stellungnahmen)

Dazu stehen verschiedenste neuropsychologische Untersuchungsverfahren (Anamnese), Selbstbericht durch Patienten, Fremdbericht durch Angehörige, Verhaltensbeobachtungen und spezielle standardisierte psychologische Testverfahren zur Verfügung.