PTBS bei Soldaten – Studie Uni Dresden

DUNKELZIFFER FÜR PSYCHISCHE STÖRUNGEN BEI SOLDATEN NACH BUNDESWEHREINSÄTZEN IM AUSLAND LIEGT BEI FAST 50 PROZENT

Studie der Technischen Universität Dresden 2013

Unter dem Titel „Prävalenz, Inzidenz und Determinanten von traumatischen Ereignissen, Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und anderen psychischen Störungen bei Soldaten mit und ohne Auslandseinsatz“ hat ein Psychologenteam der TUD bereits im Jahr 2011 eine Querschnittstudie mit  Soldaten, die in Afghanistan im Einsatz waren, abgeschlossen. Nun liegen auch die Ergebnisse einer Längsschnittstudie vor, die Soldaten unmittelbar vor und durchschnittlich 12 Monate nach Einsatzrückkehr in ähnlicher Weise wie bei der Querschnittstudie untersucht hat. Die Ergebnisse der Studie präsentierte der Leiter der Studie Prof. Hans-Ulrich Wittchen vom Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden heute (26. November 2013) auf einer Pressekonferenz in Berlin. Sie lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Das Problem der einsatzbezogenen PTBS – mit einer Inzidenz von etwa 1 Prozent und einer 12-Monatsprävalenz von 2 bis 3 Prozent – erreicht bei Weitem nicht das Ausmaß, wie es aufgrund früherer Befürchtungen erwartet wurde. Bei Anlegen gleicher methodischer Standards sind die PTBS-Raten der deutschen Soldaten etwas, aber nicht bedeutsam niedriger als bei britischen, jedoch gravierend niedriger als bei amerikanischen Soldaten, die im Irak oder in Afghanistan im Einsatz waren.
  2. Wesentlich unterschätzt hingegen wurde bislang das Risiko anderer einsatzbezogener psychischer Störungen. Auslandseinsätze der Bundeswehr gehen mit einem hohen Belastungsausmaß – einschließlich traumatischer Ereignisse – einher, die offensichtlich massiv das Ersterkrankungsrisiko für Angststörungen sowie den Beginn einer Alkoholabhängigkeit erhöhen. Zudem haben Soldaten mit einer Vorgeschichte an affektiven Störungen ein erhöhtes Risiko, wiederum eine depressive Episode zu erleiden. Es finden sich ferner Hinweise darauf, dass nach dem Einsatz vorbelastete Soldaten häufiger multimorbid erkranken.
  3. Einsatzbezogene psychische Störungen werden nicht hinreichend frühzeitig erkannt, selten diagnostiziert und noch seltener behandelt. Dies gilt sowohl für die Inanspruchnahme bundeswehrinterner wie auch außerhalb der Bundeswehrstrukturen aufgesuchter Dienste.
  4. Unter Anlegen äußerst liberaler Kriterien für „Behandlung“ (zumindest einmaliger Kontakt zum professionellen System) kann die Dunkelziffer für PTBS und andere psychische Erkrankungen auf etwa 50 Prozent geschätzt werden.
  5. Eine zentrale Erkenntnis der Studie ist der herausragende Stellenwert psychischer Vorerkrankungen. Diese erweisen sich als machtvoller und stärkster Prädiktor für einsatzbedingte Folgeerkrankungen. Für die Bundeswehr ergibt sich daraus die Herausforderung eines verbesserten klinisch-diagnostischen Screenings vor Einsätzen, um bereits vor dem Einsatz bestehende psychische Störungen zu erkennen.
  6. Ziel eines solchen Screenings sollte primär sein, den Betroffenen das Vorliegen einer psychischen Störung ebenso wie das sich daraus ergebene erhöhte einsatzbezogene gesundheitliche Risikopotential bewusst zu machen. Daran anschließend sollte eine vertrauliche Beratung evtl. angezeigter präventiver oder therapeutischer Schritte erfolgen. Keinesfalls ist es Ziel führend, so ermittelte unerkannte psychische Störungen aktenkundig zu machen, da dies die Gefahr der Stigmatisierung oder potentieller Laufbahnnachteile in sich birgt. Es sind also einerseits geeignete, z.B. aus der Studie selbst abgeleitete gezielte diagnostische Verfahren zu erproben sowie andererseits angemessene Handlungskonsequenzen aus derartigen Befunden zu entwickeln.
  7. Ebenso zentral ist der Befund der Studie, dass betroffene Soldaten offensichtlich massive Barrieren wahrnehmen, die sie davon abhalten, sich gegenüber den zuständigen Diensten mit ihrem Leiden zu offenbaren.
  8. Positiv ist hervorzuheben, dass die dem Einsatz vorausgehenden vorbereitenden und dem Einsatz folgenden nachbereitenden Maßnahmen von den Soldaten überwiegend als positiv, angemessen und Ziel führend beurteilt werden. Lediglich bei den psychisch vorbelasteten Soldaten ergab sich diesbezüglich ein geringfügig abweichendes, weniger positives Bewertungsbild.

Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse ist hier nachzulesen.

 

Informationen:
Professor Dr. Hans-Ulrich Wittchen (Studienleiter),
Sebastian Trautmann (Projektleitung),
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie,
Technische Universität Dresden,
01187 Dresden, Chemnitzer Str. 46
Tel.: 0351 463-42464, Fax: -36984

 

Produktivität sinkt durch psychische Belastung – Burnout

Psychische Erkrankungen verringern die Produktivität. Immer mehr Unternehmen verstärken deshalb Gesundheitsmanagement und Nachsorge – zum Nutzen aller.

VON LIANE BORGHARDT in der Zeit 7. Juni 2012
Kein Zweifel, der Mann hatte sich verändert. War er früher offen und freundlich, hatte sich der Personalreferent eines großen Versicherungsunternehmens in den zurückliegenden Monaten zum Zyniker und Einzelgänger entwickelt. Dass er oft übermüdet wirkte, dass manchmal seine Hände zitterten, war nicht nur den Kollegen aufgefallen. „Seine Arbeitsergebnisse waren teilweise so schlecht, dass man sich fragte, ob er unter Drogen stand“, sagt der Abteilungsleiter, der die Erfahrungen mit seinem Mitarbeiter nur anonym preisgibt. Schließlich spricht er den Kollegen auf sein auffälliges Verhalten an und empfiehlt ihm den Gang zum Psychologen. Diagnose: Burn-out .
Zwar begegnen viele dem „B-Wort“, wie der Begriff in Personaler- und Ärztekreisen gern verkürzt wird, mit Skepsis. Gibt es den Begriff Burn-out, um den eine Industrie teils zweifelhafter Ratgeber entstanden ist , als medizinische Diagnose streng genommen gar nicht. Vielmehr handle es sich um ein schwammiges Etikett für schwere seelische Leiden, die oft falsch behandelt werden, kritisieren Experten. Einerseits.
Andererseits hat sich die Bezeichnung für alle Abstufungen psychischer Beschwerden durchgesetzt, bei denen Betroffene unter emotionaler Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit leiden. Ausgebrannt sein, weil man im Job alles gegeben hat – das macht die Diagnose offenbar gesellschaftlich akzeptabler. Ein Burn-out nimmt das Stigma, erleichtert den Dialog in den Büros – und die Einsicht des Managements in …..

Arbeitsabsenzen wegen Belastungssyndrom

Fehltage wegen Burn-out nehmen drastisch zu

Immer mehr Arbeitnehmer fallen wegen psychischer Erkrankungen im Job aus. Die Bundespsychotherapeutenkammer warnt nun vor den volkswirtschaftlichen Kosten.

Die Anzahl der Arbeitnehmer, die wegen psychischer Erkrankungen lange ausfällt, steigt stetig. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Fehltage aufgrund seelischer Leiden fast verdoppelt, teilte die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) mit . 12,5 Prozent aller Krankheitsausfälle gingen demnach auf psychische Erkrankungen zurück, die Tendenz sei sogar steigend. Seit 2004 habe die Zahl der Krankschreibungen aufgrund von Burn-out-Symptomen wie Erschöpfung und Antriebslosigkeit drastisch zugenommen. Habe es 2004 bei 100 Versicherten wegen solcher Symptome nur 0,6 Fehltage im Jahr gegeben, seien es 2011 rund 9 Tage gewesen.

Der Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, Rainer Richter, sieht die Ursache dafür vor allem in wachsendem Druck am Arbeitsplatz. Er verwahrte sich gegen den Vorwurf der Krankenkassen, dass immer mehr Arbeitnehmer wegen seelischer Leiden krankgeschrieben würden, weil auch die Zahl der Psychotherapeuten (derzeit knapp 22.000 mit Kassenzulassung) steige. Psychotherapeuten können ihre Patienten ……

 

Weiterlesen:  http://www.zeit.de/karriere/2012-06/depressionen-verdopplung-berufstaetige

Übersichtsartikel zu Psychotherapiewirksamkeit

 

Das Stigmata der Psychotherapie und Psychotherapiewirksamkeit

Über seelische Leiden wird so offen geredet wie nie. Doch ernsthaft Betroffene finden kaum richtige Hilfe. Was läuft schief?

VON CHRISTIANE GREFE in der Zeit 2012

 

Als sich Hanna Pohl* zum ersten Mal bei ihrer Psychotherapeutin fallen lässt, hat sie noch immer das Gefühl: Eigentlich gehöre ich gar nicht hierher. Die 40-Jährige, zierlich, asymmetrischer Kurzhaarschnitt, hat viel erreicht. Sie lebt in einer schönen Altbauwohnung in Berlin und entwickelt Vermarktungsstrategien für ein globales Technologieunternehmen. Sie ist gefördert worden, gut bezahlt, war immer passioniert bei der Arbeit.
Bis sich ihre Abteilung, von Schließung bedroht, in ein Haifischbecken verwandelt hat. Die Teamleiterin Pohl erlebt, wie sie „leistet und leistet“, aber im Konkurrenzkampf trotzdem „fertiggemacht und weggebissen“ wird. Zwei Jahre geht das so, jetzt hat sie sich endlich einen Ruck gegeben: „Lass dir mal helfen. Rede mit jemandem nur über dich. Den Luxus gönnst du dir.“
Die Geschichte klingt wie eine jener typischen Burn-out-Episoden , von denen man seit einiger Zeit überall hört und liest. Doch sie wirft eine Frage auf, die dabei selten gestellt wird und längst nicht nur gestresste Manager und Erschöpfungsgeplagte betrifft: Warum hat Hanna Pohl so lange gewartet, bis sie zu einem Therapeuten ging? Kann es sein, dass – trotz all der Berichte über ausgebrannte Fernseh- und Fußballstars – noch immer viele Menschen Hemmungen haben, sich einem „Seelenklempner“ anzuvertrauen? Fehlt ihnen im  ……..

 

Reintegration in den Arbeitsprozess durch Gesundheitsmanagement

Krank, aber nicht ausgemustert

Jeder zweite Beschäftigte bezweifelt, gesundheitlich bis zur Rente durchzuhalten. Betriebliches Gesundheitsmanagement hilft Kranken zurück in den Job.

VON TINA GROLL in der Zeit – 30. September 2011

Mit 42 war Schluss. Aus den chronischen Rückenschmerzen war ein Bandscheibenvorfall geworden – aus der nervlichen Angespanntheit ein Burn-Out. „Ich konnte einfach nicht mehr“, sagt Jutta Kleinert. 20 Jahre lang hatte sie ihren Job als Altenpflegerin mit Leidenschaft ausgeübt, hatte sich weitergebildet und es zu Pflegeleiterin gebracht. Doch die Arbeit wurde immer mehr, der Druck nahm zu; und es gab dauerhaft zu wenige Mitarbeiter für zu viel Arbeit. Irgendwann wurde es für Kleinert zu viel. Auch zu Hause fand die Altenpflegerin kaum Ruhe: Ihr Mann und sie bauten ein Haus, der Sohn war in der Pubertät. Dann kündigte der Betrieb ihres Mannes Kurzarbeit an. Die finanziellen Sorgen lasteten zusätzlich auf Kleinert. Sie brach zusammen und wurde dauerkrank. Wie Kleinert geht es etwa fünf Prozent der Arbeitnehmer, die dauerhaft – also länger als sechs Wochen im Jahr – erkrankt sind, schätzt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA). Besonders oft sind Menschen in sozialen, pflegenden oder erzieherischen Berufen betroffen, aber auch Bauarbeiter und Führungskräfte erkranken überdurchschnittlich oft. Diese Jobs fordern einen entweder körperlich oder psychisch viel. Wenn dann das Arbeitsumfeld nicht stimmt oder private Probleme den Mitarbeiter belasten, steigt das Risiko einer Erkrankung. Besonders häufig fallen Mitarbeiter …….

Weiterlesen: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2011-09/gesundheit-mitarbeiter

Moral und Empathie

Rational gefühlsbasierte und moralischer Entscheidungen

Wissenschaftler der Jülich Aachen Research Alliance (JARA-BRAIN) untersuchten mit Hilfe funktioneller Bildgebungsverfahren den Zusammenhang rationaler, gefühlsbasierter und moralischer Entscheidungen – Moral und Empathie.

Moralische Entscheidungen und umsichtiges moralisches Verhalten sind Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens. Lange verfolgten Philosophen und Psychologen die These, dass rationale moralische Entscheidungen vor allem mit der „theory of mind“ – der Fähigkeit, die Gedanken und Überzeugungen anderer Menschen nachzuvollziehen – im Zusammenhang stehen. Jüngere Forschungsergebnisse legen jedoch nahe, dass auch die Empathie-Fähigkeit – also die Fähigkeit, die Emotionen anderer intuitiv nachzuempfinden und zu verstehen – an der Entstehung moralischer Entscheidungen beteiligt ist.
Neurowissenschaftler der Jülich Aachen Research Alliance (JARA-BRAIN) untersuchten nun, welche Hirnregionen bei verschiedenen Facetten moralischen Verhaltens besonders aktiv sind. Zu diesem Zweck werteten sie die Daten von fast 250 Bildgebungsexperimenten mit insgesamt 1.790 Versuchsteilnehmern und über 2.600 Einzelkoordinaten aus. Für ihre Analyse nutzten die Forscher ein neues Verfahren zur statistischen Zusammenfassung funktioneller Bildgebungsbefunde: Mit der sogenannten Activation Likelihood Estimation (ALE) Meta-Analyse wurden Hunderte von Studiendaten auf statistische Gemeinsamkeiten untersucht. So konnten die Wissenschaftler die bei moralischen, rationalen und gefühlsbasierten Entscheidungen genutzten Hirnregionen quantitativ und objektiv miteinander vergleichen.
Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sich die Hirnareale, die für moralische Entscheidungen eine Rolle spielen, tatsächlich fast vollständig mit denjenigen decken, welche entweder für das Nachvollziehen von Gedanken anderer („theory of mind“) oder von Emotionen anderer Menschen (Empathie) entscheidend sind.
Dieser Befund legt nahe, dass sich komplexe soziale Leistungen wie moralische Entscheidungen aus entwicklungsgeschichtlich älteren Hirnfunktionen entwickelten, und dass …..

 

Weiterlesen- Moral und Empathie: http://www.report-psychologie.de/news/artikel/moral-und-empathie/

Arbeitsstress und Gesundheit – Studie

Gesundheitliches Risiko durch Arbeitsstress

Neuherberg, 23.04.2013. Belastungssituationen im Job können sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel auswirken. Über direkte und indirekte Signalwege führt Stress zu einer Entzündungsreaktion im Körper, die unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen kann. Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München nach Auswertung von Daten einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie, die in den Fachjournalen ‚Brain, Behavior, and Immunity‘ und ‚Psychosomatic Medicine‘ veröffentlicht wurden.

Prof. Karl-Heinz Ladwig; Dr. Rebecca Emeny

Die Studie basiert auf einer Langzeitbeobachtung von über 950 Personen innerhalb der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie MONICA/KORA. Dr. Rebecca Emeny, von der Arbeitsgruppe ‚Mental Health‘ unter der Leitung von Prof. Dr. Karl-Heinz Ladwig am Institut für Epidemiologie II (EPI II) am Helmholtz Zentrum München (HMGU), analysierte dazu Daten aus Fragebögen zur psychischen Belastung am Arbeitsplatz sowie Konzentrationen entzündlicher Biomarker im Blut. Es zeigte sich, dass gesunde Arbeiter, die im Berufsleben Belastungen ausgesetzt waren, deutlich erhöhte Entzündungsparameter aufwiesen und ein verdoppeltes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten.

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer gab an, psychische Belastung und Stress am Arbeitsplatz zu erfahren. Stress gilt als kardiovaskulärer Risikofaktor. Seine Folgen werden sowohl direkt über eine Aktivierung von Botenstoffen, als auch indirekt über ein stressbedingt ungesundes Verhalten vermittelt. Insbesondere für erhöhte Konzentrationen von CRP (C-reaktives Protein), einem Entzündungsmarker, fanden die Wissenschaftler eine deutliche Assoziation mit Stress und können damit eine stressbedingte Entzündungsreaktion des Organismus nachweisen. Die berufliche Belastung führte zudem zu schädlichen psychischen Effekten wie Depressionen und Schlafstörungen, sowie ungesundem Verhalten, beispielsweise körperlicher Inaktivität. Sportliche Aktivität, wenn sie regelmäßig mindestens eine Stunde pro Woche betrieben wurde, reduzierte die Entzündungsaktivität deutlich. Die Unterschiede für das gesundheitliche Risiko zwischen Menschen mit und ohne Stressbelastung blieben aber trotzdem erhalten.

Mit ihrer Analyse leisten die Wissenschaftler am HMGU einen wesentlichen Beitrag zu einem tieferen Verständnis der stressbedingten Reaktionen im Körper. „Die Erkenntnisse aus dieser Studie liefern wichtige Ansatzpunkte …….

 

Weiterlesen – Arbeitsstress: http://www.helmholtz-muenchen.de/mental-health/news/news/article/21273/index.html

Machtmissbrauch von Unternehmen – Studie

Die dunkle Seite der Macht

Psychologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena wiesen zusammen mit Kollegen der Universität Stockholm (Schweden) die antisozialen Anlagen von Unternehmern nach.

Gibt es den unternehmerischen „Homo oeconomicus“, einen Typ Mensch, der zuallererst auf den eigenen Nutzen und Gewinn achtet und sich dafür von ethischen und sozialen Prinzipien lossagt? Sind Unternehmer besonders eigennützig? Und zeigen sie tatsächlich gehäuft antisoziale und delinquente Verhaltensweisen? Diesen Fragen gingen Psychologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit schwedischen Kollegen der Universität Stockholm in einer aktuellen Studie nach.
Für ihre Suche nach antisozialen Tendenzen in den Lebensläufen von Unternehmern nutzte das deutsch-schwedische Team die Daten einer schwedischen Längsschnittstudie mit dem Titel „Individual Development and Adaptation“. Im Rahmen dieser Untersuchung waren etwa 1.000 Sechstklässler eines Jahrgangs erfasst und über einen Zeitraum von 40 Jahren begleitet worden. Die Forscher analysierten die Daten auf die Frage hin, wer von den Studienteilnehmern später ein eigenes Unternehmen gegründet hatte – und welches Sozialverhalten diese Personen als Kind und Erwachsener an den Tag gelegt hatten. Im Fokus standen dabei Daten zu regelwidrigen Verhaltensweisen und Einstellungen sowie umfangreiche Archivdaten zu polizeilich registrierten und sanktionierten Straftaten.
Die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler zeigen ein differenziertes Bild: Auf der einen Seite ließen sich in der Tat systematisch antisoziale Tendenzen in den Lebensläufen der Unternehmensgründer nachweisen. Diese zeigten im Vergleich zu Nichtunternehmern in ihrer Jugend eine deutlich höhere Tendenz zu regelwidrigem Verhalten in der Schule, zu Hause im Umgang mit ihren Eltern sowie auch in der Freizeit. Beispiele hierfür waren häufigeres Missachten elterlicher Verbote, häufigeres Schummeln und Schwänzen in der Schule, häufigerer Drogenkonsum oder auch häufigeres unerlaubtes „Mitgehenlassen“ von Dingen in Geschäften. Dies traf allerdings nur auf männliche Studienteilnehmer zu. Zudem gab es auf der anderen Seite im Erwachsenenalter hinsichtlich der antisozialen Tendenzen keine Unterschiede mehr zwischen Gründern und Nichtgründern. Außerdem handelte es sich bei den frühen antisozialen Tendenzen der Unternehmer um „geringere Vergehen“: Die Analyse der polizeilichen Kriminalitätsdaten ergab keine Unterschiede bezüglich des behördlich geahndeten kriminellen Verhaltens zwischen den Gruppen.
Die Wissenschaftler schließen aus ihren Ergebnissen, dass, obwohl in der Jugend bei späteren Unternehmern ein Drang zu regelwidrigem Verhalten vorhanden sei ….

 

Weiterlesen: http://www.report-psychologie.de/news/artikel/die-dunkle-seite-der-macht/

Videospiele gut fürs Gehirn

Warum Videospielen gut fürs Gehirn sein kann

HIRNREGIONEN LASSEN SICH GEZIELT TRAINIEREN

Videospielen vergrößert Hirnbereiche, die für räumliche Orientierung, Gedächtnisbildung, strategisches Denken sowie Feinmotorik bedeutsam sind. Das zeigt eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus. Die positiven Effekte von Videospielen könnten auch bei der Therapie psychischer Störungen zum Tragen kommen.

Um herauszufinden, wie sich Videospielen auf das Gehirn auswirkt, ließen die Wissenschaftler aus Berlin Erwachsene über zwei Monate hinweg täglich 30 Minuten das Videospiel „Super Mario 64“ spielen. Eine Kontrollgruppe durfte nicht spielen. Mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) wurde die Struktur des Gehirns vermessen. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigte sich bei den Videospielprobanden eine Vergrößerung einiger Bereiche der grauen Substanz, in der sich die Zellkörper der Nervenzellen des Gehirns befinden. Die Vergrößerung umfasste den rechten Hippokampus, den präfrontalen Kortex und Teile des Kleinhirns. Diese Hirnareale sind unter anderem für räumliche Orientierung, Gedächtnisbildung, strategisches Denken sowie für die Feinmotorik der Hände von zentraler Bedeutung. Interessanterweise waren diese Veränderungen umso ausgeprägter, je mehr Spaß die Probanden beim Spielen hatten.

„Während vorhergehende Studien veränderte Hirnstrukturen bei Videospielern lediglich vermuten konnten, können wir mit dieser Studie einen direkten Zusammenhang zwischen dem Spielen und einem Volumenzuwachs nachweisen. Das belegt, dass sich bestimmte Hirnregionen durch Videospielen gezielt trainieren lassen“, sagt Studienleiterin Simone Kühn, Wissenschaftlerin am Forschungsbereich Entwicklungspsychologie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Deshalb vermuten die Forscher, dass sich Videospiele für die Therapie von Erkrankungen eignen könnten, bei denen die entsprechenden Hirnregionen verändert sind. Das ist zum Beispiel bei psychischen Störungen wie der Schizophrenie, der posttraumatischen Belastungsstörung oder neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer-Demenz der Fall.

Weiterlesen: https://www.mpib-berlin.mpg.de/de/presse/2013/10/warum-videospielen-gut-fuers-gehirn-sein-kann

Website der Max-Planck-Gesellschaft

Stressreport – Psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden

Stressreport Deutschland 2012

Psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden

Die Wirkungszusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen einerseits und psychischen Störungen andererseits sind in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik gerückt. Die aktuelle Diskussion gründet vor allem auf der Annahme, dass immer mehr Erwerbstätige durch steigende Anforderungen und zunehmende Belastung der Arbeit an Stress und psychischen Beschwerden leiden und infolgedessen erkranken. Der Stressreport Deutschland geht nun der Frage nach, in welchem Umfang Beschäftigte in Deutschland derzeit psychischen Anforderungen und psychischer Belastung in der Arbeit ausgesetzt sind. Er informiert zudem über den Stand von Arbeitsbedingungen, die sich in Form von Ressourcen als positiv wirkende Aspekte erwiesen haben. Darüber hinaus geht es um die Veränderung des Stresserlebens sowie um die Frage, in welchem Maße man sich den Anforderungen gewachsen fühlt und um auftretende Stress- und Beanspruchungsfolgen. Dazu werden Vergleiche über die Zeit und mit den europäischen Nachbarn angestellt, die Trendaussagen und Benchmarks erlauben. Ebenso werden aber auch Verbindungen zwischen Anforderungen und Ressourcen einerseits sowie Stress und Stressfolgen andererseits hergestellt. In Vertiefungskapiteln werden im Anschluss aktuelle Daten und Forschungsergebnisse zu bedeutsamen Aspekten der Arbeit (Termin- und Leistungsdruck, Arbeitszeit, Führung, Multitasking, Restrukturierung) und deren Folgen (Präsentismus, Herz-Kreislauferkrankungen) vorgestellt.

 

Weiterlesen: http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/Gd68.html