Gruppenverhalten: Gleich und Gleich bestraft sich gern

Je mehr Angehörige eines Netzwerkes einander ähneln, desto eher bestrafen sie andere Mitglieder für unsoziales Verhalten – das fördert den Zusammenhalt

Köln –  Gleich und gleich gesellt sich gern: Tatsächlich belegen zahlreiche sozialwissenschaftliche Untersuchungen, dass wir uns besonders von denen angezogen fühlen, die uns ähneln. Auf diesem als Homophilie bezeichneten Phänomen beruhen auch soziale Netzwerke – je homogener sie sind, desto stärker ist die Gruppenidentität, und das bringt dem Einzelnen Vorteile. Denn innerhalb einer sehr homogenen Gemeinschaft steigt auch die Bereitschaft, Ressourcen untereinander aufzuteilen und positives Verhalten zu belohnen. Wie sich die einzelnen Gruppenmitglieder gegenseitig beeinflussen und welche geistigen Grundlagen die Interaktion in der Gruppe erst möglich machen, war bislang jedoch kaum erforscht. Kölner Sozialwissenschaftler haben nun herausgefunden, dass das uneigennützige Bestrafen anderer Gruppenmitglieder – also eine Bestrafung, die zu eigenen Nachteilen führt – längerfristige Zusammenarbeit fördert. Wie die Forscher im Fachblatt PNAS berichten, wächst die Bereitschaft, Normübertretungen von Gruppenmitgliedern zu bestrafen, je ähnlicher sich die Gruppenmitglieder zu sein glauben. Die Ergebnisse könnten eine Erklärung sein, warum Menschen, die einander ähnlich sind, mit höherer Wahrscheinlichkeit stabile soziale Beziehungen zueinander aufbauen.„Menschen haben ein ausgeklügeltes System der Kooperation, das genetische Verwandtschaft, geografische Nähe und zeitliche zeitliche Unmittelbarkeit überschreitet“, sagt Thomas Mussweiler, Sozialpsychologie an der Universität Köln. „Dabei ist das selbstlose Bestrafen anderer essenziell, um …..

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Wozu ist Sex gut?

Das schwierige Thema Fortpflanzung

Wozu ist der Sex gut? Um uns vor Bakterien zu schützen, sagen die Evolutionsbiologen. Und die Liebe? Die ist noch einmal ein Kapitel für sich.

„Liebe“ heißt der Film. Er gewann 2012 die Goldene Palme von Cannes und 2013 einen Oscar. „Liebe“ von Michael Haneke erzählt nicht die übliche Geschichte vom Jungen, der sein Mädchen trifft, wie sie nicht erst seit „Romeo und Julia“ immer wieder erzählt wird. „Liebe“ erzählt von den letzten Monaten im Leben eines alten Ehepaars. Georges, der alte Mann, kämpft um die Würde von Anne, seiner Frau, die körperlich und geistig immer mehr verfällt. Er kämpft, bis er selbst nicht mehr kann und dem gemeinsamen Elend durch eine brutale Tat ein Ende setzt.

Das ist eine ganz andere Liebe als die, von der der Schlager und die TV-Werbung erzählen: „Everybody wants to love …“, und schon steht die junge Schöne vor der Tür, öffnet für den Freund den Mantel und trägt darunter nur einen Hauch von nichts. Das ist Sex pur, das ist die heiße Phase der Liebe. Eine Phase, die auch Anne und Georges durchgemacht haben, wie die gemeinsame Tochter sich im Film erinnert: Als Kind habe sie immer mitgehört, wie die Eltern miteinander schliefen, erzählt sie bei einem ihrer letzten Besuche zu Hause. Das habe sie beruhigt, weil es ihr signalisiert habe: Die Eltern lieben sich noch. Sie werden nicht auseinandergehen.

Es gibt also einen Zusammenhang zwischen Sex und Liebe. Aber worin besteht er genau? „Oxytocin“ würde ein Biochemiker zur Antwort geben. Das Hormon, das auch als Neurotransmitter wirkt, ist im Spiel, wenn zwei Menschen sich verlieben, aber auch, wenn zwischen Mutter und Kind eine erste, enge Bindung entsteht. Aber gäbe es Liebe zwischen Erwachsenen auch ohne Sex? Und ohne das komplizierte Paarungsspiel und die heftige Begierde, die ihm vorangeht?

Vor zwei Milliarden Jahren: Der erste Sex

Die Frage erscheint müßig, denn Sex gibt es schon seit rund einer Milliarde Jahren, als die ersten Bakterien damit anfingen. Sein Sinn ist die Neukombination von Erbmaterial, nicht die Vermehrung. „Reproduktion ist der Prozess, bei dem sich eine Zelle in zwei teilt, und Sex ist ein Vorgang, bei dem zwei Zellen zu einer verschmelzen“, so hat es der Evolutionsbiologe John Maynard Smith einmal auf den Punkt gebracht. Doch warum geschah das? Und warum blieb es dabei? Das ist ein altes und noch nicht vollständig gelöstes Rätsel der Biologie.

Die sexuelle Fortpflanzung ist zu einem Erfolgsmodell der Evolution und zum Standardmodell für Säugetiere geworden, obwohl sie viele Nachteile hat. So macht sie etwa komplizierte Umbauten im Körper und im Gehirn nötig, um zwei Geschlechter zu schaffen, die sich auch äußerlich und im Sexualverhalten unterscheiden. Doch die individuelle  ……..

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Schlaf und Traum

Schlaf und Traum im Überblick

Wie haben Sie letzte Nacht geschlafen? Tief oder flach? Unruhig? Genug? Die letzte Frage ist die wichtigste, denn Schlaf ist eine Art Allheilmittel: Der Körper regeneriert, das Gedächtnis konsolidiert sich. Doch viele Fragen sind noch offen.

Ob lang oder kurz, tags, nachts oder den ganzen Winter. Liegend, stehend – auch auf nur einem Bein –, schwimmend, kopfüber, womöglich sogar fliegend – ein jedes Tier schläft nach seiner Manier. Doch Schlaf ist nicht gleich Schlaf – während die meisten Säugetiere im Schlaf das Bewusstsein komplett verlieren, sind Delfine und andere Meeressäuger auch im Schlaf zur Hälfte wach. Zu einer Hirnhälfte. Das ermöglicht dem Tier zwar nicht die komplette Bewegungsfreiheit, doch ein Auge behält die Umwelt immer im Blick und die Atmung ist gesichert. Auch diverse Vogelarten beherrschen den Trick, nur eine Seite des Gehirns schlafen zu lassen.

Beim Menschen ist das anders, hier schlafen zwei Hirnhälften und das ganze Bewusstsein. Das ist so alltäglich wie geheimnisvoll: Jede Nacht mit dem Einschlafen verlieren wir das Bewusstsein, löst sich unsere Persönlichkeit auf. Am nächsten Morgen können wir manchmal sogar zuschauen, wie sich unsere Welt langsam wieder zusammensetzt: Wo sind wir? Was war gestern? Was kommt heute? Mit diesen Erinnerungen einher geht das emotionale Hintergrundrauschen und wenn wir Glück haben, springen wir freudig aus dem Bett.

Nächtliche Gase

Doch warum schlafen wir überhaupt? Dieses berühmte Drittel Lebenszeit, gegen dessen Verschwendung Popstars regelmäßig ansingen – die Fantastischen Vier zum Beispiel mit „Sofort Vollgas, volle Dosis, Du kannst schlafen wenn Du tot bist“ – es ließe sich doch besser verbringen, als in der Bewusstlosigkeit. Für die physiologische Seite dieses Warum hatten bereits die antiken Griechen Erklärungen: Dämpfe seien der Auslöser, sie entstünden im Magen und sammelten sich im Kopf. Dort kühlten sie das Gehirn, sänken dann ins Herz und kühlten auch dieses. Soweit die Version von Aristoteles, für den das Gehirn vor allem ein Kühlschrank fürs Blut war und das Herz der Sitz der wichtigsten Seelen. Sein Lehrer Platon hatte eine fast noch schönere Erklärung – auch er sah Magendämpfe als auslösend, doch die verstopften die Poren des Gehirns. Und isolierten es so vom Körper.

Inzwischen wissen wir ein wenig mehr und Nicole Simon fasst das in ihrem Artikel zur Anatomie des Schlafes zusammen. An dieser Stelle daher nur ein kurzer Ausblick: Zum Beispiel beobachtete Allan Rechtschaffen vom Mt. Sinai Hospital in New York 1968 die Gehirne von Schlafenden per EEG. Er sah, wie sich ……

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Erinnern mit Gefühl

Die Hochzeit des besten Freundes, die Beerdigung der geliebten Oma – als wäre es gestern passiert. Während die Tage davor und danach längst verblasst sind, bleiben Ereignisse, die mit starken Emotionen verbunden sind, im Gedächtnis hängen.

… und dann trafen sich ihre Lippen und sie küssten sich zum ersten Mal. An seinen ersten Kuss erinnert sich jeder, selbst wenn er schon Jahrzehnte zurückliegt. Die Umgebung: blühende Frühlingswiese, das Wetter: blauer Himmel mit Schäfchenwolken, selbst die Sockenfarbe des Gegenübers: rot – können meist bis ins kleinste Detail beschrieben werden. Aber was war eigentlich am Tag danach? Oder eine Woche davor? Keinen blassen Schimmer mehr!

Offensichtlich ist die Erinnerung nicht bei allen Ereignissen gleichermaßen ausgeprägt. Besonders bewegende Erlebnisse wie die erste Beziehung, der Tod eines geliebten Menschen oder der kapitale Sturz mit dem neuen Fahrrad am zehnten Geburtstag bleiben gewöhnlich besser im Gedächtnis hängen als triviale Alltagsmomente. Ein Grund dafür sind die starken Emotionen, die einen Mensch in solchen Situationen überfluten. Nie gekannte Liebesgefühle, große Trauer oder der Schreck beim Fall vom Fahrrad veranlassen, dass eine sehr umfangreiche Momentaufnahme dieser Situation im Gedächtnis gespeichert wird. Wie ein besonders farbenfroh gemaltes Bild sind solche Ereignisse später aus dem großen Archiv der Erinnerungen leichter wieder abrufbar.

Emotionen als Gedächtnisstütze

Fragen Sie eine Person nach dem 11. September 2001, so wird sie ihnen Ort und Umstände, an denen sie die Nachricht von den schrecklichen Terroranschlägen erreichte, mit großer Wahrscheinlichkeit ziemlich detailliert beschreiben können. Und mit ähnlich großer Wahrscheinlichkeit wird sich diese Person an den 10. September 2001 nicht mehr erinnern. Solche Beispiele machen jedem deutlich, wie eng Gefühle und Gedächtnis bei uns Menschen miteinander verbunden sind.

Einer der ersten, der diesen Zusammenhang auch neurowissenschaftlich unter die Lupe genommen hat, war Larry Cahill vom Center for Neurobiology and Learning an der University of California in Irvine. Bereits 1996 bat der Psychobiologe eine Gruppe von Probanden, sich jeweils zwölf neutrale und zwölf emotional aufwühlende Filmszenen anzusehen. Mittels Positronen-Emissions-Tomographieuntersuchte der Forscher währenddessen deren Gehirnaktivitäten. Drei Wochen später sollten sich die Versuchsteilnehmer dann wieder an die Sequenzen erinnern.

Wie Cahill vermutet hatte, reagierte das ………

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Wie Erlebnisse zu Erfahrungen werden – das Gedächtnis

Ohne das Gedächtnis wäre unser Leben unvorstellbar.

Unsere Erfahrungen hinterlassen Spuren der Erinnerung im Nervensystem, die uns helfen, den Alltag zu bewältigen und unser zukünftiges Verhalten besser an die Erfordernisse der Umwelt anzupassen.

Genau 86.400 Sekunden hat ein Tag, und in jeder Sekunde prasseln unzählbar viele Sinneseindrücke auf uns ein. Wir sehen, riechen, hören und schmecken, wir schütteln Hände, reden mit Arbeitskollegen oder Freunden, reagieren mitEmotionen und beurteilen das Erlebte. Kurz: Wir machen ständig neue Erfahrungen und lernen Neues hinzu. Selbst wenn wir schlafen, nehmen wir unbewusst Eindrücke auf. Dabei halten wir es für selbstverständlich, dass wir uns in dieser Welt sicher bewegen, ohne von ihrer Informationsflut überwältigt zu werden. Dass dies unserem Gehirn gelingt, verdanken wir einer Meisterleistung der Natur: unserem Gedächtnis.

Wie wichtig das Gedächtnis für unser gesamtes Denken, Erleben und Handeln ist, müssen Menschen mit einer Amnesieauf bittere Weise erfahren.  Anatomie des Vergessens Patienten, die ihr Erinnerungsvermögen ganz oder teilweise verloren haben, eröffnen der Wissenschaft Einblicke in die Neurobiologie der Gedächtnisbildung. So haben die Untersuchungen an Henry Molaison, dem berühmten Patienten H.M., das Verständnis der beteiligten Prozesse und Hirnstrukturen und damit die Gedächtnisforschung entscheidend vorangebracht.  Der Mann ohne Gedächtnis

Auch bei Gesunden ist das Erinnerungsvermögen nicht perfekt. Tatsächlich vergessen wir das meiste von dem, was wir erleben, schnell wieder. Und das ist auch gut so!  Der Segen des Vergessens Das Gehirn filtert die permanent eingehende Fülle an Informationen – und speichert vor allem jene, die für uns in Zukunft von Bedeutung sein könnten. So passt es sich zeit unseres Lebens an die Anforderungen der Umwelt an und beeinflusst durch die Verarbeitung früherer Erfahrungen unsere heutigen Entscheidungen. Die tolle Party am vergangenen Wochenende, der erste Kuss, das grandiose Konzert der Berliner Philharmoniker – so schön es ist, solche Dinge im Gedächtnis behalten zu können, der Sinn einer Erinnerung besteht primär darin, Informationen zu liefern, die dem Handeln in Gegenwart und Zukunft dienen.

Der erste Kuss oder der Abschlussball an der Schule: Beim episodischen Lernen speichern wir persönliche Erlebnisse ab.

Verschiedene Formen des Gedächtnisses

Viele Gedächtnisinhalte, die wir gespeichert haben, sind uns nicht bewusst: So muss man nicht mehr darüber nachdenken, wenn man einmal gelernt hat, wie man Schuhe zubindet oder Auto fährt. Und ohne zu überlegen, rekapitulieren wir einen riesigen Wortschatz, mit dem wir unsere Gespräche am Frühstückstisch bestreiten oder die Zeitungslektüre bewältigen. Andere Erinnerungen müssen wir dagegen mühsam wieder hervorkramen, wenn uns jemand etwa nach der Hauptstadt von Nicaragua fragt oder nach dem Namen des Hotels, von dem wir nach dem letzten Urlaub so schwärmten. Aber auch in diesen Fällen ist es ein nicht bewusst werdender Suchprozess, der das Gedächtnis aktiviert.

Diese Beispiele zeigen bereits, dass es unterschiedliche Arten von Erinnerungen gibt: Im prozeduralen oder impliziten Gedächtnis sind Gewohnheiten, Fähigkeiten und Verhaltensweisen gespeichert – wie das Schuhebinden oder das Autofahren. Es ermöglicht, solche motorischen Handlungen automatisch und ohne Nachdenken auszuführen und Sinnesreize schnell zuzuordnen.

Die andere Gruppe der Erinnerungen wird bewusst wahrgenommen. Hier handelt es sich einerseits um erlernte Fakten – etwa dass die Hauptstadt von Nicaragua Managua heißt und Donald Duck drei Neffen hat. Solche Inhalte werden im bewusst werdenden und in Sprache ausdrückbaren semantischen Gedächtnis abgelegt. Eine besondere Form des Gedächtnisses ist die Erinnerung an uns selbst als handelnde Personen, ……

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Führungskräfteumfrage zur Weiterbildung – Coaching toppt

Coaching interessantestes Format

Coaching ist das Weiterbildungsformat, das den Ansprüchen von Führungskräften derzeit am meisten entspricht. Das ist ein zentrales Ergebnisse einer Studie, die der Führungskräfteverband ULA zusammen mit dem Bonner Weiterbildungsmagazin managerSeminare durchgeführt hat. Aufgefordert, einzelne Weiterbildungsformate auf einer Skala von eins („Das Weiterbildungsformat kommt für mich nicht in Frage“) bis sechs („Das Weiterbildungsformat ist für mich sehr interessant“) zu bewerten,
entfiel der höchste Durchschnittswert von 4,3 auf Coaching.

Allerdings haben nur 16 Prozent der 312 befragten Führungskräfte dieses Jahr ein Coaching absolviert bzw. planen, eines zu absolvieren. Ein möglicher Grund für diese Differenz: „Viele Führungskräfte fürchten immer noch, dass ihnen die Inanspruchnahme eines Coachs als Schwäche ausgelegt wird“, erklärt Nicole Bußmann, Chefredakteurin von managerSeminare. Denn obwohl seit Jahren über kein anderes Weiterbildungsformat mehr geschrieben und geredet wird, hat Coaching hierzulande noch nicht den Status einer Standardmaßnahme für Führungskräfte erreicht, den es bereits im angelsächsischen Raum besitzt.

Gebucht werden laut Studie vor allem kürzere Präsenzveranstaltungen, am häufigsten
Eintagesseminare. 43 Prozent der Befragten gaben an, dieses Jahr ein solches besucht zu haben respektive noch zu besuchen. Zweitagesseminare sind die am dritthäufigsten absolvierten Weiterbildungsmaßnahmen (34 Prozent), Kurzworkshops von zwei bis …..

http://www.managerseminare.de/pdf/PM_Weiterbildungsumfrage_2013.pdf

Qualität von Gruppenentscheidungen – Gruppenzwang

Gruppen entscheiden meistens schlecht

Entscheidungen werden oft unter Gruppenzwang getroffen – und der macht blind für Alternativen. Führungskräfte sollten das verhindern und Querdenken fördern. VON FERDINAND KNAUS / DIE ZEIT

Wichtige politische Entscheidungen werden häufig in Gruppen getroffen. Davon versprechen sich die Entscheider nicht nur die gleichmäßige Aufteilung der Verantwortung auf vielen Schultern, sondern auch bessere Entschlüsse, nach dem Motto „vier Augen sehen mehr als zwei“. Die Forschung zeigt jedoch, dass Gruppen diesen Vorteil häufig nicht wirklich nutzen. Hildesheimer Psychologen glauben nun ein Mittel gefunden zu haben, wie kollektive Entscheidungen verbessert werden können.
„Wichtige Entscheidungen können bei einer Gruppe starken Stress hervorrufen, Zweifel werden unterdrückt. Das Streben nach Einmütigkeit, das bekannte ‚Schließen der Reihen‘, ist ein Mittel, um Stress abzubauen. Es verstellt den Blick für eine kritische Analyse der Sachlage und kann zu kritikloser Anerkennung der Gruppenmeinung führen“, sagt Andreas Mojzisch, Professor für Sozialpsychologie an der Universität Hildesheim. Auch engstirniges Vorgehen und die Tendenz zur ………

Die Bedeutung des Küssens unabhängig vom Sex

Welchen Sinn und Zweck erfüllt das Küssen? Warum tun es Menschen und Tiere nicht? Der Psychologe Rafael Wlodarski hat das Phänomen erforscht und überraschende Antworten gefunden. Von Livia Valensise

Interview in ‚Der Welt‘ mit Rafael Wlodarski, Psychologie-Doktorand an der University of Oxford zum Mysterium des Küssens.

Die Welt: Warum erforscht man in Oxford etwas wie Küssen?

Rafael Wlodarski: Küssen ist ein Balzverhalten, das beim Menschen über viele Kulturen hinweg extrem verbreitet ist. Gleichzeitig ist es bei unseren Primaten nicht annähernd so üblich. Schimpansen und Bonobos zeigen hier und da mal ähnliches Verhalten, aber sehr viel unregelmäßiger als Menschen. Und jedes Mal, wenn wir auf ein so universelles und konsistentes Verhalten beim Menschen stoßen, muss es dafür einen guten Grund geben. Vor allem, weil beim Küssen einer wahllosen Person, das Risiko, sich mit einem Virus anzustecken, sehr hoch ist. Wir wollen herausfinden, ob es irgendwelche Beweise dafür gibt, dass Küssen einen sinnvollen Zweck erfüllt.

Die Welt: Also küssen sich nur Menschen?

………..

http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article121211299/Warum-Kuessen-unabhaengig-vom-Sex-so-wichtig-ist.html

Stress Studie Schweiz – SECO 2013

Stress-Studie 2010: Stress bei Erwerbstätigen in der Schweiz

 

Gemäss einer vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in Auftrag gegebenen Studie fühlen sich rund ein Drittel der Erwerbstätigen in der Schweiz häufig oder sehr häufig gestresst. Dies sind 30% mehr als noch vor 10 Jahren. Das Erleben von Stress hängt vor allem mit Zeitdruck, unklaren Anweisungen, sozialer Diskriminierung und dem Erledigen von Arbeitsaufgaben in der Freizeit zusammen. Lange Arbeitstage und emotionale Anforderungen sind weitere wichtige Belastungsfaktoren. Ein gutes Führungsverhalten des direkten Vorgesetzten wirkt sich dagegen positiv auf die Arbeitszufriedenheit und das Stressempfinden aus.

 

Das SECO hat als Bundesbehörde die Aufsicht über den Vollzug des Arbeitsgesetzes zu verantworten, das auch den Schutz der psychischen Gesundheit vorsieht. Um diesen Auftrag nachzukommen, hat das SECO bereits im Jahr 2000 eine Untersuchung zum Thema Stress am Arbeitsplatz durchgeführt. Die neue Studie hat zum Ziel, die aktuelle Situation in Bezug auf Stress am Arbeitsplatz zu erfassen und Entwicklungen aufzuzeigen. Dazu wurden in einer repräsentativen Erhebung 1’006 abhängig und selbstständig erwerbstätige Personen befragt.

Zunahme des Stressempfindens
Die Studie stellt fest, dass der Anteil der Personen, die „häufig“ und „sehr häufig“ Stress empfinden, von 26.6% auf 34.4% zugenommen hat. Im Vergleich zum Jahr 2000 sind damit rund 30% mehr Erwerbstätige chronisch d.h. länger andauernd gestresst. Der Anteil der Personen, die „nie“ und „manchmal“ Stress empfinden, hat von 17.4% auf 12.2% abgenommen. Von den betroffenen Personen fühlen sich im Vergleich zur früheren Studie 11% weniger völlig imstande, ihren Stress zu bewältigen (Rückgang von 31% auf 20%).

 

Merkmale der Verteilung
Es wurden keine Unterschiede des Stressempfindens nach Wirtschaftszweig, Berufsgruppe, sozioökonomischem Status oder Geschlecht festgestellt. Westschweizer fühlten sich leicht öfter gestresst als Personen aus anderen Landesteilen. Jüngere Erwerbstätige (15 bis 34-jährige) fühlten sich überdurchschnittlich oft, häufig oder sehr häufig gestresst. Ältere Personen (55 bis 64-jährige) hingegen gaben öfter an, nie gestresst zu sein.

 

Auswirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden
Für das Stressempfinden sind gemäss der Studie folgende Faktoren besonders bedeutend: Arbeit während der Freizeit, mehr als 10 Stunden am Tag arbeiten (1-2 Mal pro Woche bis jeden Tag), unklare Arbeitsanweisungen und die Anforderung …….

 

Weitere Informationen: http://www.seco.admin.ch/aktuell/00277/01164/01980/?lang=de&msg-id=40970

 

Was macht gute Personalführung aus? Wiss. Studie

Führungserfahrung ist unwichtig

Die Wirtschaftspsychologen Uwe Peter Kanning und Philipp Fricke haben herausgefunden, dass Führungserfahrung offensichtlich unwichtig ist. Sie stellten fest, dass sich weder die Erfahrung andere zu führen, die Teamgröße noch das Alter positiv auf die aktuelle Führungsleistung auswirkten. Da Führungserfahrung also nicht per se gut ist, fordern sie, diese bei der Personalauswahl außen vor zu lassen.

Allseits geschätzte Führungserfahrung

Führungserfahrung wird allseits geschätzt. Manager meinen, dass man dadurch lernt zu führen. Personaler glauben, dass durch sie ein Bewerber für eine Führungsposition geeigneter ist. Aber halten diese Annahmen einer wissenschaftlichen Prüfung stand?

Diese haben jetzt Uwe Peter Kanning und Philipp Fricke vorgenommen und berichten darüber in der neuen Ausgabe der Fachzeitschrift Personalführung. Uwe Peter Kanning ist Professor für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Osnabrück und forscht schwerpunktmäßig zur Personalauswahl.

Führungsfähigkeit getestet

Die Forscher führten mit 814 Personen ein Assessment-Center (AC) durch, in welchem getestet wurde, ob sie grundsätzlich fähig waren zu führen. Diese Führungsfähigkeit wurde anhand von neun Bereichen eingeschätzt:

  • Entscheidungsfähigkeit: gute Entscheidungen treffen
  • Selbstreflexion: über sich selbst nachdenken
  • Kommunikationsfähigkeit: klar und motivierend reden
  • Konfliktfähigkeit: Konflikte erkennen und mit ihnen umgehen
  • Kooperationsfähigkeit: mit anderen zusammenarbeiten
  • Führungsfähigkeit: andere anleiten und führen
  • Organisationsfähigkeit: Arbeit planen, aufteilen und ausführen
  • Problemlösefähigkeit: Probleme aufdröseln und aktiv nach Lösungen suchen
  • Überzeugungsfähigkeit: andere von einer Sache begeistern

……….

http://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/lernen/lernen-20121310-uwe-peter-kanning-fuehrungserfahrung-ist-unwichtig.html

Uwe Peter Kanning & Philipp Fricke (2013). Führungserfahrung: Wie nützlich ist sie wirklich? Eine Studie liefert überraschende Ergebnisse [Abstract]. Personalführung, 1/2013, 48-53.