Gruppenverhalten: Gleich und Gleich bestraft sich gern

Je mehr Angehörige eines Netzwerkes einander ähneln, desto eher bestrafen sie andere Mitglieder für unsoziales Verhalten – das fördert den Zusammenhalt

Köln –  Gleich und gleich gesellt sich gern: Tatsächlich belegen zahlreiche sozialwissenschaftliche Untersuchungen, dass wir uns besonders von denen angezogen fühlen, die uns ähneln. Auf diesem als Homophilie bezeichneten Phänomen beruhen auch soziale Netzwerke – je homogener sie sind, desto stärker ist die Gruppenidentität, und das bringt dem Einzelnen Vorteile. Denn innerhalb einer sehr homogenen Gemeinschaft steigt auch die Bereitschaft, Ressourcen untereinander aufzuteilen und positives Verhalten zu belohnen. Wie sich die einzelnen Gruppenmitglieder gegenseitig beeinflussen und welche geistigen Grundlagen die Interaktion in der Gruppe erst möglich machen, war bislang jedoch kaum erforscht. Kölner Sozialwissenschaftler haben nun herausgefunden, dass das uneigennützige Bestrafen anderer Gruppenmitglieder – also eine Bestrafung, die zu eigenen Nachteilen führt – längerfristige Zusammenarbeit fördert. Wie die Forscher im Fachblatt PNAS berichten, wächst die Bereitschaft, Normübertretungen von Gruppenmitgliedern zu bestrafen, je ähnlicher sich die Gruppenmitglieder zu sein glauben. Die Ergebnisse könnten eine Erklärung sein, warum Menschen, die einander ähnlich sind, mit höherer Wahrscheinlichkeit stabile soziale Beziehungen zueinander aufbauen.„Menschen haben ein ausgeklügeltes System der Kooperation, das genetische Verwandtschaft, geografische Nähe und zeitliche zeitliche Unmittelbarkeit überschreitet“, sagt Thomas Mussweiler, Sozialpsychologie an der Universität Köln. „Dabei ist das selbstlose Bestrafen anderer essenziell, um …..

http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Gruppenverhalten__Gleich_und_Gleich_bestraft_sich_gern1771015589391.html

Qualität von Gruppenentscheidungen – Gruppenzwang

Gruppen entscheiden meistens schlecht

Entscheidungen werden oft unter Gruppenzwang getroffen – und der macht blind für Alternativen. Führungskräfte sollten das verhindern und Querdenken fördern. VON FERDINAND KNAUS / DIE ZEIT

Wichtige politische Entscheidungen werden häufig in Gruppen getroffen. Davon versprechen sich die Entscheider nicht nur die gleichmäßige Aufteilung der Verantwortung auf vielen Schultern, sondern auch bessere Entschlüsse, nach dem Motto „vier Augen sehen mehr als zwei“. Die Forschung zeigt jedoch, dass Gruppen diesen Vorteil häufig nicht wirklich nutzen. Hildesheimer Psychologen glauben nun ein Mittel gefunden zu haben, wie kollektive Entscheidungen verbessert werden können.
„Wichtige Entscheidungen können bei einer Gruppe starken Stress hervorrufen, Zweifel werden unterdrückt. Das Streben nach Einmütigkeit, das bekannte ‚Schließen der Reihen‘, ist ein Mittel, um Stress abzubauen. Es verstellt den Blick für eine kritische Analyse der Sachlage und kann zu kritikloser Anerkennung der Gruppenmeinung führen“, sagt Andreas Mojzisch, Professor für Sozialpsychologie an der Universität Hildesheim. Auch engstirniges Vorgehen und die Tendenz zur ………

Die Bedeutung des Küssens unabhängig vom Sex

Welchen Sinn und Zweck erfüllt das Küssen? Warum tun es Menschen und Tiere nicht? Der Psychologe Rafael Wlodarski hat das Phänomen erforscht und überraschende Antworten gefunden. Von Livia Valensise

Interview in ‚Der Welt‘ mit Rafael Wlodarski, Psychologie-Doktorand an der University of Oxford zum Mysterium des Küssens.

Die Welt: Warum erforscht man in Oxford etwas wie Küssen?

Rafael Wlodarski: Küssen ist ein Balzverhalten, das beim Menschen über viele Kulturen hinweg extrem verbreitet ist. Gleichzeitig ist es bei unseren Primaten nicht annähernd so üblich. Schimpansen und Bonobos zeigen hier und da mal ähnliches Verhalten, aber sehr viel unregelmäßiger als Menschen. Und jedes Mal, wenn wir auf ein so universelles und konsistentes Verhalten beim Menschen stoßen, muss es dafür einen guten Grund geben. Vor allem, weil beim Küssen einer wahllosen Person, das Risiko, sich mit einem Virus anzustecken, sehr hoch ist. Wir wollen herausfinden, ob es irgendwelche Beweise dafür gibt, dass Küssen einen sinnvollen Zweck erfüllt.

Die Welt: Also küssen sich nur Menschen?

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http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article121211299/Warum-Kuessen-unabhaengig-vom-Sex-so-wichtig-ist.html

Wie Multitasking die Leistung verbessern kann

Eine Forschungsgruppe der Universität Basel hat herausgefunden, dass Multitasking nicht zwingend zu schlechteren Leistungen führt. Im Gegenteil, Multitasking kann die Leistung sogar verbessern – vorausgesetzt, die gestellte Aufgabe ist am besten mit einer einfachen Strategie zu lösen.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Multitasking bei vielen Aufgaben die Leistung verringert. Die Wahrscheinlichkeit einer fehlerhaften Medikamentendosierung erhöht sich beispielsweise bei Krankenschwestern, die bei der Behandlung eines Patienten mehrfach unterbrochen werden. Wer beim Autofahren telefoniert, baut ebenfalls mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Unfall. Manchmal kann Multitasking aber die Leistung sogar erhöhen. So spielen erfahrene Golfer, die abgelenkt werden, besser als Golfer, die sich ausschliesslich auf ihren Schlag konzentrieren. Auch eine Ablenkung durch die Anwesenheit anderer kann zu einer Leistungssteigerung führen. Aber weshalb ist das so?

Widersprüche klären

Ein Forschungsteam der Universität Basel hofft, diese augenscheinlichen Widersprüche aufzuklären, wie sie in einer kommenden Ausgabe des «Psychological Science», eine der führenden Zeitschriften in der Psychologie, berichten. Hauptautorin Janina Hoffmann, Doktorandin für Wirtschaftspsychologie, und ihre Co-Autoren Dr. Bettina von Helversen und Prof. Dr. Jörg Rieskamp, haben herausgefunden, dass sich die Wahl der Urteilsstrategie stark darauf auswirkt, wie die kognitive Belastung, welche durch das Multitasking entsteht, die Leistung beeinflusst.

Eine grössere kognitive Belastung kann tatsächlich zu einer Leistungssteigerung führen, wenn die gestellte Aufgabe am besten durch eine einfache, ähnlichkeitsbasierte Strategie zu lösen ist. Bei einer solchen Strategie werden Urteile basierend auf Erfahrung aus vergangenen Ereignissen gefällt.

Die Studie, die vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt wurde, beruht auf den Resultaten aus zwei an der Universität Basel durchgeführten Experimente. …….

http://www.unibas.ch/index.cfm?uuid=838D1CFEEDB2D526EDA51268C611EAB0&type=search&show_long=1

Träume und die Ängste der Vorfahren

Der moderne Mensch hat viel mit seinen Vorfahren aus der Steinzeit gemein. An der typischen Einrichtung von Schlafzimmern zeigt sich etwa, dass Ängste und Misstrauen die Evolution überlebt haben.

Ungefähr 28-mal wacht der Mensch der Moderne in einer durchschnittlichen Nacht auf. Er tut das nur kurz, und kann sich in der Regel am nächsten Morgen auch nicht daran erinnern, aber er tut es.

Auch wenn es dabei hilft, nicht aus dem Bett zu fallen, scheint das aus heutiger Sicht doch etwas übertrieben. Zu einer Zeit aber, als Menschen noch in Höhlen hausten und diese beliebten Zufluchten zu jeder Tag- und Nachtzeit gegen wilde Tiere und andere interessierte Höhlenmenschen verteidigen musste, war das häufige kurze Aufwachen während der Nacht schlichtweg überlebensnotwendig.

Es ist nicht das einzige Relikt, dass aus grauer Vorzeit erhalten geblieben ist. Denn Menschen schlafen nicht nur so wie damals, sie stellen bei freier Wahl auch ihr Bett immer noch so auf, wie es einst die Höhlenmenschen getan haben.

Matthias Spörrle und Jennifer Stich, zwei Psychologen der Technischen Universität in München, haben das untersucht …….

http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article119290591/Im-Schlaf-offenbaren-sich-die-Aengste-der-Vorfahren.html

Armut senkt den IQ um 13 Punkte

Ärmere Menschen neigen häufiger zu Verhaltensweisen, die ihnen schaden. Ein möglicher Grund: Finanzielle Nöte mindern offenbar vorübergehend das Denkvermögen.

Die Miete, das Essen und womöglich noch eine unerwartete Autoreparatur – die Bezahlung dieser Dinge mag für viele Menschen allenfalls lästig sein. Für Menschen, die in Armut leben, geht es dagegen um die Existenz. Mit jeder Rechnung droht der finanzielle Ruin. Dass dies aber nicht nur die Seele allein belastet, hat nun eine US-amerikanische Studie herausgefunden.

Psychologen und Ökonomen der University of Warwick, der Harvard University und der Princeton University haben sich zusammengetan, um den Einfluss von Armut auf den Intellekt zu prüfen. Ihr Ergebnis: Geldnot senkt den IQ im Schnitt um 13 Punkte.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Armut nicht nur zu einer Knappheit von Geld führt. Auch die kognitiven Kapazitäten der Betroffenen werden …..

http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article119546442/Armut-senkt-den-IQ-um-13-Punkte.html

oder

http://www.zeit.de/wissen/2013-08/armut-geld-dumm-hirnforschung-denken

 

Trance-Induktion mit Musik und Visualisierungen im MRT – Disseratation

Trancephänome wissenschaftlich untersucht

Hannes Hempel legte an der Justus-Liebig-Universität Gießen eine interessante Disseration vor. Trance ist ein veränderter Bewußtseinszustand. D. h. Trance weicht wahrnehmbar vom normalen Wachbewußtsein ab. Die besonderen Merkmale der Trance sind eine vorübergehende Einengung der Wahrnehmung und eine Fokussierung der Aufmerksamkeit. Zusätzlich können Verhalten oder Bewegungen stereotyp sein. Vereinzelt tritt nach Trancezuständen eine Amnesie auf. Trancezustände lassen sich in drei Kategorien einteilen: die ekstatische, die schamanistische und die hypnotische Trance. Diese Arten unterscheiden sich bezüglich des Settings, in dem sie auftreten, der Induktionsmethode und ihrer spezifischen Merkmale.

Die ekstatische Trance steht meistens in einem mystischen oder spirituellen Kontext. Die schamanistische Trance tritt als Teil eines Heilrituals auf. Bei der hypnotischen Trance werden Menschen durch einen Hypnotiseur oder eine spezielle Induktionsmethode in einen Trancezustand versetzt. Eine Induktionsmethode besteht in der Stimulation mit Musik und computergenerierten Visualisierungen. Diese Methode wurde in der vorliegenden Studie eingesetzt ………

Die Korrelation zwischen den Trancetiefe-Werten der beiden Induktionen zeigte, dass die Tranceinduktion mit Musik und Visualisierungen funktionierte. Die Reaktionen auf die Stimulation waren nicht willkürlich. Ebenso spricht die Korrelation zwischen Trancetiefe und Absorptionsfähigkeit dafür, dass das Erleben an die Disposition geknüpft war. Hinsichtlich der neuronalen Aktivierung ist die erwartete Hypofrontalität eingetreten. Dies konnte zum ersten Mal explizit gezeigt werden. Mit der Deaktivierung ging ein Anstieg in den visuellen und auditiven Kortexarealen einher…….

http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2010/7421/pdf/HempelHannes_2010_01_26.pdf

Hundertjährige: Psychologische Stärken wichtiger als Gesundheit oder geistige Fitness

Zweite Heidelberger Hundertjährigen-Studie beschreibt Alltag und Stärken von Hochaltrigen

In Deutschland hat sich die Zahl der Hundertjährigen innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. Dass diese Hochaltrigen heute geistig und körperlich fitter sind als diejenigen früherer Generationen, belegt eine repräsentative Untersuchung von Forschern der Universität Heidelberg mit Menschen im Alter von 100 Jahren in der Stadt und Region Heidelberg. Mit der Zweiten Heidelberger Hundertjährigen-Studie, die von der Robert Bosch Stiftung und der Dietmar Hopp Stiftung gefördert wurde, haben Wissenschaftler des Instituts für Gerontologie der Ruperto Carola ein umfassendes Bild von Hundertjährigen und ihrer Lebenssituation ermittelt. Dabei hat sich gezeigt, dass für die Lebensqualität und Zufriedenheit von Senioren mit sehr hohem Alter psychologische Stärken wie eine optimistische Einstellung und Lebenswillen wichtiger sind als die geistige Leistungsfähigkeit oder Gesundheit.

http://www.uni-heidelberg.de/presse/news2013/pm20130719_hd100_II.html

Personalselektion und Persönlichkeitsdiagnostik – Psychologische Tests online

Selbsteinschätzung, Laufbahnberatung und Personalselektion

Neu sind online sechs verschiedene psychologische Testverfahren auf der psyaspect-site verfügbar.  Die zur Verfügung stehenden Verfahren decken den persönlichkeitsdiagnostischen Bereich ab und kommen auch im Rahmen von Assessments im Umfeld der Personalselektion und Personalentwicklung, aber auch der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung zum Einsatz. Sie eignen sich jedoch auch zur Selbsteinschätzung im Zusammenhang mit Fragen zur persönlichen Orientierungsfindung.

Sechs Tests stehen aktuell zur Verfügung und werden detailliert in Ihrem Einsatzfeld und der Testkonstruktion beschrieben:

Der Zugriffs-Code für den Zugang zu den Testdurchführungen zu kann mittels Formular anfordert werden. Alle Angaben werden vertraulich behandelt und unterstehen der beruflichen Schweigepflicht. Für die detaillierte Auswertung wird pro Test eine Bearbeitungsgebühr von SFr. 45.- verrechnet.

480’000 Psychiatriepatienten pro Jahr in der Schweiz

Regionale psychiatrische Inanspruchnahme und Versorgungsbedarf in der Schweiz
Datengrundlagen, statistische Modelle, ausgewählte Ergebnisse – eine explorative Studie / Schweizerisches Gesundheitsobservatorium

Im ersten Teil der Studie wird die psychiatrische Inanspruchnahme in der Schweiz analysiert. Sowohl stationäre (Kliniken) als auch ambulante Angebote (Praxen und „Institutionen“) werden berücksichtigt. Anschliessend werden mit den verfügbaren Daten statistische Modelle gebildet zur Schätzung von Inanspruchnahme und Versorgungsbedarf auf regionaler Ebene. Dies erfolgt für jedes der drei psychiatrischen Versorgungsangebote.

Vergleiche nach Versorgungsbereichen
Rund 480‘000 Personen nehmen in der Schweiz innerhalb eines Jahres psychiatrische Behandlung in Anspruch. Während fast 300‘000 Patientinnen und Patienten in einem Jahr eine ambulante fachärztliche Behandlung und/oder eine delegierte Psychotherapie in Praxen in Anspruch nehmen, sind es in stationären Einrichtungen knapp 60‘000 Patient/innen und in den ambulanten Institutionen ca. 120‘000 Fälle.

http://www.obsan.admin.ch/bfs/obsan/de/index/05/publikationsdatenbank.html?publicationID=5190