So funktioniert die Hypnose
Schmerz- und Angsttherapie
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Nicht Halbschlaf – Hypnose erzeugt vollste Konzentration
Die Kunst der Hypnose begleitet die Menschen bereits seit Tausenden Jahren. Die heute in der Medizin genutzte Form der Hypnotherapie prägte der amerikanische Psychiater Milton Erickson allerdings erst in den Fünfziger- und Sechzigerjahren. Ihm zufolge haben Patienten die Kompetenz, ihre körperlichen und psychischen Probleme selbst zu bewältigen. Aufgabe des Therapeuten ist, ihm dabei zu helfen.
Am Anfang der Therapie habe der Therapeut mit einer sehr beruhigenden Stimme auf sie eingeredet, ihr gesagt, dass sie sich entspannen solle und ihre Umgebung nicht mehr wahrnehmen müsse. Dass sie sich nur auf das konzentrieren solle, was er sagt, erinnert sich Rewerski an die Situation. Sie schien immer tiefer in den schwarzen Sessel zu sinken, seine Worte über ihre Krankheit, Farben und Formen liefen in ihrem Kopf ab wie ein Film. Sie verlor das Gefühl für die Zeit.
Was Rewerski beschreibt, ist typisch für eine Trance. Im Gegensatz zum Wachbewusstsein, bei dem die Gehirnaktivität gleichmäßig verteilt sei, werde diese bei der Hypnose in einem zentralen Bereich gesammelt, erklärt Meiss. Die Folge sei vollste Konzentration und nicht wie oft angenommen eine Art Halbschlaf. „Wenn man es metaphorisch beschreibt, sind im Gehirn verschiedene Lämpchen an, die mal hier, mal da leuchten“, sagt der Diplom-Psychologe. Während der Trance leuchte nur eine Lampe, die anderen lägen im Dunkeln. „Man ist wie im Tunnel.“
Den Schmerz abspalten
Mit diesem Ansatz unterscheidet sich eine Hypnose grundlegend von einer Meditation, die sich eher am Hier und Jetzt orientiert. „Meditation würde sagen: Ich will alles wahrnehmen, aber ich lasse mich vom Schmerz nicht überwältigen“, sagt Dirk Revenstorf, Professor für klinische Psychologie an der Universität Tübingen. „Die Hypnose sagt: Ich will den Schmerz dissoziieren, also abspalten.“ Und das gelingt nur in der Trance.
Während der Trance sind laut Revenstorf zwei Regionen des Gehirns heruntergefahren:
- Der präfrontale Kortex, der normalerweise plant, verknüpft sowie Vernunft und Entscheidungen steuert.
- Und der Precuneus, der die Ich-Wahrnehmung regelt.
„Wir können unser Alltags-Ich umgehen, das wir sonst anschalten, wenn ……….