Verkehrstherapie und Verkehrspsychologie

 

Ziel einer verkehrspsychologischen Therapie (im allgemeinen Sprachgebrauch häufig auch als „Verkehrstherapie“ bezeichnet) ist nicht in erster Linie das Bestehen der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU), sondern eine umfassende Förderung der Fahreignung, um zukünftige Verkehrsverstöße zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es ihre Aufgabe, Veränderungen in Verhaltensbereichen hervorzurufen, die für die Verkehrsauffälligkeiten ursächlich waren.

 

Ablauf

Eine Verkehrstherapie besteht in der Regel aus einer Eingangsuntersuchung, den Therapieeinheiten sowie einem Abschlussgespräch/Bericht.

Nach der ersten telefonischen oder persönlichen Kontaktaufnahme wird ein Termin für ein erstes Beratungsgespräch vereinbart. Das Gespräch dient dazu, einen Überblick über die jeweilige Situation des Klienten zu erhalten. Es sollten in diesem Gespräch der Anlass für die Therapie sowie die zeitlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt werden. Zum Anderen dient das Gespräch dazu, Ansatzpunkte für die folgende Therapie zu überlegen und dem Klienten einen Einblick in die gemeinsame, bevorstehende Arbeit zu ermöglichen.

 

Therapie

Die Dauer der Therapie ist jeweils vom Einzelfall abhängig. Ziel der Therapie ist eine Reduzierung der Rückfallwahrscheinlichkeit. Dazu werden folgende Themen gemeinsam mit dem Klienten bearbeitet:

  • Informationsvermittlung
  • detaillierte Analyse der jeweiligen Auffälligkeiten
  • Erarbeitung einer realistischen und selbstkritischen Einstellung zu dem eigenen Verhalten im Straßenverkehr
  • Bearbeitung und Veränderung des Konsum- bzw. Fahrverhaltens (bei Drogen- oder Alkoholauffälligkeiten)
  • Klärung des Zusammenhanges von Auffälligkeiten und persönlicher Lebenssituation sowie problematischer Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Verhaltensmuster
  • Klärung des Ausmaßes der Problematik und der Frage, inwieweit diese das Verkehrsverhalten direkt oder indirekt beeinflusst hat
  • Aufbau realistischer Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Verhaltensmuster
  • Besprechen potentiell rückfallrelevanter Situationen
  • Präzisierung von Handlungsabsichten, klares Festlegen von Verhaltenszielen für die Zukunft

Abschlussgespräch

Ist die Maßnahme aus Sicht des Therapeuten erfolgreich beendet, findet ein Abschlussgespräch statt. Der Klient wird zu verschiedenen, zuvor in der Therapie bearbeiteten, Bereichen verkehrsrelevanter Einstellungs- und Verhaltensweisen befragt. Werden während des Gesprächs noch Defizite festgestellt, wird die Therapie weitergeführt. Verläuft das Gesprächs positiv, ist die Therapie beendet. Der Klient erhält abschließend einen ausführlichen Therapiebericht. Dieser dient zur Vorlage bei einer nachfolgenden MPU oder bei Gericht. Der Bericht beschreibt Ausgangspunkt, Ablauf und Inhalte sowie Ergebnisse der Verkehrstherapie des Klienten.

 

Auszug aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrspsychologische_Therapie