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Von Hingabe, Sex und Lust in Paarbeziehungen

Wir müssen reden – „Die Lust, sich hinzugeben, ist ein Tabu“

Interessantes Interview von Wenke Husmann mit Prof. Ulrich Clement zum Thema der Hingabe und des Kontrollverlustes in der intimen Begegnung in Paarbeziehungen – Lust in Paarbeziehungen.

16. September 2014

 

ZEITmagazin ONLINE: Einerseits streben wir nach fairen, ausbalancierten Beziehungen, in denen wir Partner uns absolut gleich behandeln. Andererseits lebt Sex auch von ganz anderen Qualitäten: vom Machtgerangel, Erobern und Erobertwerden. Ist das nicht ein konfliktträchtiges Dilemma?

Ulrich Clement: Ja, wir leben heute in unserer Beziehung den demokratischen Wertekanon. Er zielt auf Gleichwertigkeit: Mann und Frau haben die gleichen Rechte, man behandelt sich fair. Die interessante Frage ist: Wie weit kann man beim Sex dieses Gleichgewicht verschieben?

ZEITmagazin ONLINE: Ich kann beim Sex beispielsweise sagen: „Komm her!“, was ich am Frühstückstisch besser bleiben lasse.

Clement: Beim Sex können Sie auch sagen: „Du gehörst mir!“ oder „Nimm mich!“ Es gibt im sexuell-erotischen Sprechen Elemente von Ungleichheit, Macht, Besitz, Territorialität – das ganze Spektrum politisch unkorrekter Bedürfnisse. Den Partnern muss allerdings klar sein, auf welcher Sprachebene sie sich gerade bewegen. In der Sexualforschung vermeidet man interessanterweise immer einen Begriff, den ich aber für sehr interessant halte: „Hingabe“. Im Englischen heißt das Verb dazu „surrender“, was das Gleiche bedeutet wie „beim Kampf aufgeben“.

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Weiterlesen zum Thema Lust in Paarbeziehungen: http://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2014-09/sex-unterwerfung-dominanz-fantasie

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Seitensprung und Reue von Männern und Frauen beim Sex – Studie

One-Night-Stands und Seitensprünge – mit unverbindlichem Sex

gehen Männer und Frauen sehr unterschiedlich um, zeigt eine Studie. Frauen bedauern solche Affären in der Regel. Männer bedauern, wenn es nicht dazu kommt. Begründet liegt das – wie so oft – in unserem evolutionären Erbe.  Von Eva Fiedler

Dass Männer und Frauen unterschiedlich ticken, ist in vielen Fällen ein Klischee. Was den Sex betrifft, scheint sich dieses Klischee jedoch zu bestätigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Psychologen der University of California-Los Angeles und der University of Texas in Austin. Was Männer und Frauen im Zusammenhang mit Sex bereuen würden, interessierte die Wissenschaftler um Martie Haselton.

Die Aussagen von Männern und Frauen könnten kaum unterschiedlicher sein, zeigt die Untersuchung, die vor kurzem im Fachjournal „Archives of Sexual Behavior“ erschienen ist. Kurz gesagt: Frauen bereuen lockere Liebschaften und Seitensprünge, Männer ärgern sich über jede verpasste Chance.

Erster Sex mit dem falschen Partner

Am meisten bereuen Frauen, ihre Jungfräulichkeit an den falschen Partner verloren zu haben. 24 Prozent der Befragten gaben das an. 23 Prozent bereuen, einen Partner betrogen zu haben. Und 20 Prozent fühlen sich nachträglich schlecht, weil sie sich zu schnell auf neue Sexualpartner einlassen.

Männer dagegen bereuen am häufigsten, eine aussichtsreiche Chance auf Sex nicht ergriffen zu haben, weil sie möglicherweise zu schüchtern waren (27 Prozent). 23 Prozent der Männer bereuen, in jungen Jahren sexuell nicht abenteuerlustiger gewesen zu sein. Und 19 Prozent bedauern, ihre Sexualität als Single nicht mehr ausgelebt zu haben.

Zeit- und kraftraubende Investition

Die Psychologen erklären die Ergebnisse mit den unterschiedlichen Konsequenzen, die spontaner Sex in ……..

Weiterlesen: http://www.rundschau-online.de/sexualitaet/-psychologie-studie-was-maenner-und-frauen-beim-sex-bereuen,15868982,25637074.html

Wozu ist Sex gut?

Das schwierige Thema Fortpflanzung

Wozu ist der Sex gut? Um uns vor Bakterien zu schützen, sagen die Evolutionsbiologen. Und die Liebe? Die ist noch einmal ein Kapitel für sich.

„Liebe“ heißt der Film. Er gewann 2012 die Goldene Palme von Cannes und 2013 einen Oscar. „Liebe“ von Michael Haneke erzählt nicht die übliche Geschichte vom Jungen, der sein Mädchen trifft, wie sie nicht erst seit „Romeo und Julia“ immer wieder erzählt wird. „Liebe“ erzählt von den letzten Monaten im Leben eines alten Ehepaars. Georges, der alte Mann, kämpft um die Würde von Anne, seiner Frau, die körperlich und geistig immer mehr verfällt. Er kämpft, bis er selbst nicht mehr kann und dem gemeinsamen Elend durch eine brutale Tat ein Ende setzt.

Das ist eine ganz andere Liebe als die, von der der Schlager und die TV-Werbung erzählen: „Everybody wants to love …“, und schon steht die junge Schöne vor der Tür, öffnet für den Freund den Mantel und trägt darunter nur einen Hauch von nichts. Das ist Sex pur, das ist die heiße Phase der Liebe. Eine Phase, die auch Anne und Georges durchgemacht haben, wie die gemeinsame Tochter sich im Film erinnert: Als Kind habe sie immer mitgehört, wie die Eltern miteinander schliefen, erzählt sie bei einem ihrer letzten Besuche zu Hause. Das habe sie beruhigt, weil es ihr signalisiert habe: Die Eltern lieben sich noch. Sie werden nicht auseinandergehen.

Es gibt also einen Zusammenhang zwischen Sex und Liebe. Aber worin besteht er genau? „Oxytocin“ würde ein Biochemiker zur Antwort geben. Das Hormon, das auch als Neurotransmitter wirkt, ist im Spiel, wenn zwei Menschen sich verlieben, aber auch, wenn zwischen Mutter und Kind eine erste, enge Bindung entsteht. Aber gäbe es Liebe zwischen Erwachsenen auch ohne Sex? Und ohne das komplizierte Paarungsspiel und die heftige Begierde, die ihm vorangeht?

Vor zwei Milliarden Jahren: Der erste Sex

Die Frage erscheint müßig, denn Sex gibt es schon seit rund einer Milliarde Jahren, als die ersten Bakterien damit anfingen. Sein Sinn ist die Neukombination von Erbmaterial, nicht die Vermehrung. „Reproduktion ist der Prozess, bei dem sich eine Zelle in zwei teilt, und Sex ist ein Vorgang, bei dem zwei Zellen zu einer verschmelzen“, so hat es der Evolutionsbiologe John Maynard Smith einmal auf den Punkt gebracht. Doch warum geschah das? Und warum blieb es dabei? Das ist ein altes und noch nicht vollständig gelöstes Rätsel der Biologie.

Die sexuelle Fortpflanzung ist zu einem Erfolgsmodell der Evolution und zum Standardmodell für Säugetiere geworden, obwohl sie viele Nachteile hat. So macht sie etwa komplizierte Umbauten im Körper und im Gehirn nötig, um zwei Geschlechter zu schaffen, die sich auch äußerlich und im Sexualverhalten unterscheiden. Doch die individuelle  ……..

Weiterlesen: http://dasgehirn.info/handeln/liebe-und-triebe/das-schwierige-thema-fortpflanzung-674

www.dasGehirn.info – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe.