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Produktivität sinkt durch psychische Belastung – Burnout

Psychische Erkrankungen verringern die Produktivität. Immer mehr Unternehmen verstärken deshalb Gesundheitsmanagement und Nachsorge – zum Nutzen aller.

VON LIANE BORGHARDT in der Zeit 7. Juni 2012
Kein Zweifel, der Mann hatte sich verändert. War er früher offen und freundlich, hatte sich der Personalreferent eines großen Versicherungsunternehmens in den zurückliegenden Monaten zum Zyniker und Einzelgänger entwickelt. Dass er oft übermüdet wirkte, dass manchmal seine Hände zitterten, war nicht nur den Kollegen aufgefallen. „Seine Arbeitsergebnisse waren teilweise so schlecht, dass man sich fragte, ob er unter Drogen stand“, sagt der Abteilungsleiter, der die Erfahrungen mit seinem Mitarbeiter nur anonym preisgibt. Schließlich spricht er den Kollegen auf sein auffälliges Verhalten an und empfiehlt ihm den Gang zum Psychologen. Diagnose: Burn-out .
Zwar begegnen viele dem „B-Wort“, wie der Begriff in Personaler- und Ärztekreisen gern verkürzt wird, mit Skepsis. Gibt es den Begriff Burn-out, um den eine Industrie teils zweifelhafter Ratgeber entstanden ist , als medizinische Diagnose streng genommen gar nicht. Vielmehr handle es sich um ein schwammiges Etikett für schwere seelische Leiden, die oft falsch behandelt werden, kritisieren Experten. Einerseits.
Andererseits hat sich die Bezeichnung für alle Abstufungen psychischer Beschwerden durchgesetzt, bei denen Betroffene unter emotionaler Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit leiden. Ausgebrannt sein, weil man im Job alles gegeben hat – das macht die Diagnose offenbar gesellschaftlich akzeptabler. Ein Burn-out nimmt das Stigma, erleichtert den Dialog in den Büros – und die Einsicht des Managements in …..

Reintegration in den Arbeitsprozess durch Gesundheitsmanagement

Krank, aber nicht ausgemustert

Jeder zweite Beschäftigte bezweifelt, gesundheitlich bis zur Rente durchzuhalten. Betriebliches Gesundheitsmanagement hilft Kranken zurück in den Job.

VON TINA GROLL in der Zeit – 30. September 2011

Mit 42 war Schluss. Aus den chronischen Rückenschmerzen war ein Bandscheibenvorfall geworden – aus der nervlichen Angespanntheit ein Burn-Out. „Ich konnte einfach nicht mehr“, sagt Jutta Kleinert. 20 Jahre lang hatte sie ihren Job als Altenpflegerin mit Leidenschaft ausgeübt, hatte sich weitergebildet und es zu Pflegeleiterin gebracht. Doch die Arbeit wurde immer mehr, der Druck nahm zu; und es gab dauerhaft zu wenige Mitarbeiter für zu viel Arbeit. Irgendwann wurde es für Kleinert zu viel. Auch zu Hause fand die Altenpflegerin kaum Ruhe: Ihr Mann und sie bauten ein Haus, der Sohn war in der Pubertät. Dann kündigte der Betrieb ihres Mannes Kurzarbeit an. Die finanziellen Sorgen lasteten zusätzlich auf Kleinert. Sie brach zusammen und wurde dauerkrank. Wie Kleinert geht es etwa fünf Prozent der Arbeitnehmer, die dauerhaft – also länger als sechs Wochen im Jahr – erkrankt sind, schätzt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA). Besonders oft sind Menschen in sozialen, pflegenden oder erzieherischen Berufen betroffen, aber auch Bauarbeiter und Führungskräfte erkranken überdurchschnittlich oft. Diese Jobs fordern einen entweder körperlich oder psychisch viel. Wenn dann das Arbeitsumfeld nicht stimmt oder private Probleme den Mitarbeiter belasten, steigt das Risiko einer Erkrankung. Besonders häufig fallen Mitarbeiter …….

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