psyaspect academy Symposien und Weiterbildungen

Programm und Thema

Themenbereich Paartherapie

Paartherapie wird oft als die hohe Schule der therapeutischen Arbeit bezeichnet. Das Eintauchen und moderieren in diesen Dimensionen der Realitätskonstruktionen stellt eine faszinierende Herausforderung für Fachpersonen dar.

Forschung und Theoriebildung bieten konkrete Hilfestellungen für die Praxisarbeit. Modelle der systemischen Schule und kognitiv-behaviorale Ansätze liefern viele diagnostisch- und handlungsorientierte Konzepte, um die Begegnung des anwesenden Paares zu moderieren und versuchen so die Stagnation oder Destruktivität der Zweisamkeit zu verstören. Das Ziel ist Neuorientierung und Deeskalation.

Relevante Aspekte sind:
– Die Theorie von Paarbeziehung und deren Therapie
– Eine Paarspezifische Systemdiagnostik
– Das Kommunikations- und Deeskalationstraining
– Die Bedeutung der Sexualität
– Die Bedeutung von Vertrauen, Verbindlichkeit und Akzeptanz.

Paarsein bedeutet mehr als nur romantische Verklärung und hormonell gesteuerte Erotik, welche die Arterhaltung sichert. Es beinhaltet schlussendlich auf der Basis der persönlichen Entscheidung auch den Verzicht auf andere Lebens- und Wertewelten und die aktive Übernahme von Vertantwortung für seine eigene und die Zukunft des/der PartnerIn. Damit ist nicht ausschließlich die Einengung auf gesellschaftliche ethisch-moralische Normen gemeint, vielmehr geht es dabei um die ganz individuelle Entscheidung im Rahmen der eigenen und gemeinsamen Lebensgestaltung. Diese orientiert sich in der Regel am Ziel der Steigerung von Lebenssicherheit und -zufriedenheit.

Dies alles verlangt heute mehr denn je ein Bekenntnis zu sich selbst, seiner Zukunftsplanung und zu seinem Gegenüber. Existenzsicherung per se stellt heute in der Regel nur einen impliziten Aspekt dieses Handelns dar. Das kollektive Primat, welches Partnerwahl über die Menscheitsgeschichte bestimmte wird zweitrangig. Menschen wählen einander ihrer selbst willen mit der Erwartung auf Erfüllung von emotionalen, materiell-existenziellen und und nicht zuletzt sexuellen Wünschen.

Zudem stehen die unterschiedlichen Ebenen einer Paarbeziehung in unterschiedlichen Phasen auch verschieden im Vorder- oder Hintergrund. In der Kennenlern- und stark hormonell gesteuerten Verliebtheitsphase stehen Zweisamkeit und Sexualität im Vordergrund, Existenzsicherung kann mehr als implizit-archaische Triebfeder angenommen werden, spielt aber auf der Ebene der bewussten Handlungsplanung eine klar untergeordnete Rolle.

Über die Gesamtspanne ihrer Beziehung ist jeder gefordert auch mit Sicherheit und Unsicherheit, Vertrauen und Misstrauen im Verhältnis zum Anderen umzugehen. Mit Ängsten und Sorgen sorgsam und reflektiert umzugehen, darüber zu entscheiden wieviel eigene Intimität sich selbst und dem Gegenüber zugestanden wird. Was wollen und müssen wir alles teilen, was ist unser ureigenes und darf geschützt und behütet werden, selbst in einer funktionierenden und harmonischen Partnerschaft.

Was stellt der Partner/unsere Partnerin überhaupt dar? Ein öffentlich sichtbarer Aspekt unserer Persönlichkeit oder eine wunderbare aber auch verwundbare Stelle? LPartner in Not verfolgen meist eine Mentalität des Bewahrens, die nur das eine Ziel verfolgt – nur nicht noch mehr an gemeinsam Vertrauten und Gewohnheit verlieren. Kontinuität soll um jeden Preis gesichert werden, auch wenn es nur die tägliche Routine ist.

Offenheit und Bereitschaft die Andersartigkeit, die unterschiedliche Kultur des/r Geliebten zu anerkennen und seine diesbezügliche Befindlichkeit zu kommunizieren stellen einen zentralen Aspekt für die Paarzufriedenheit dar. Das bedeutet eine große Herausforderung, da alles im Kontext eines permanenten Prozesses auf verschiedenen Erlebensebenen mehrdimensional stattfindet. Dies macht nicht zuletzt die grosse Faszination Paarbeziehung aus und spricht für ihre Form und individuelle Ausgestaltung in einem emanzipierten Sinne.

Und in eben diesem Sinne soll das Symposium sich dem Themenbereich Paartherapie durch unterschiedlichen Zugänge nähern. Sowohl Handwerkszeug als auch wissenschaftliche Erkenntis wird kommuniziert werden. Einen nicht unwesentlichen Teil soll dem direkten fachlichen Austausch unter allen Beteiligten gewidmet sein.

Programminhalte:
Die detaillierten Angaben zu den Referenten/Referentinnen und zum Programm werden hier ab Juni 2016 aufgeschaltet.

 

Wir freuen uns auf ihre Teilnahme

© psyaspect – Reto Mischol M Sc / Coaching, Training und Therapie
Chur – Luzern – Zürich