Sprachanalyse und Persönlichkeit – Forschung

Ein Unternehmen aus Deutschland bietet Sprachanalyse – Tools an und verspricht Einblicke in die Persönlichkeitsstrukturen der Menschen.

 

Sprachanalyse und Inhaltsanalyse sind nicht neu. Das Thema Lügendetektor und Wahrheitsfindung beschäftigt die Psychologie schon seit ihren Anfängen. Bereits in den 80-er Jahren erlebte die Inhaltsanalyse ihren ersten Hype. Alles wurde rein numerisch aufgeschlüsselt und und psychologische Rückschlüsse wurden gezogen. Allzu einfach erschien das System und verlockend die Versprechung, dass Wissen über Persönlichkeit und Handeln resultiert. Diese Versprechungen haben sich nicht bewahrheitet, seither hat sich jedoch viel auf diesem Gebiet getan. Es wird nicht der Inhalt sondern die Form entschlüsselt. Zudem bietet die Informationstechnologie ganz neue Möglichkeiten der differenzierten Analyse auf dem Hintergrund grosser Datenpools. James Pennebaker ist dabei der führende Forscher auf dem Gebiet der Sprachanalyse. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn allzu gross ist der Drang alles zu analysieren ohnehin schon.

 


 

Auszüge aus einem Artikel in Zeit Online von STEFANIE SCHRAMM

Selbstversuch. „Wie sieht Ihr Alltag aus?“, fragt die Stimme am anderen Ende der Telefonleitung. Ich antworte: „Wecker um halb acht, Dusche, Kaffee und Zeitung, ins Büro, recherchieren, schreiben, abends joggen oder Türkisch-Kurs oder Kino.“ Die Stimme stellt weitere Fragen. Und ich antworte, exakt 1.447 Wörter. Mein Gesprächspartner zählt mit. Das fällt ihm nicht schwer, er ist ein Computer. Anhand der 1.447 Wörter soll er meine Persönlichkeit erkennen.

Der Computer steht bei der Firma Psyware in Aachen. Er gehört zu einer ganz neuen Generation von Maschinen. Sie können aus Wörtern mehr herauslesen als der Mensch. Die Software analysiert nicht den Inhalt des Telefonats. Wann ich dusche, interessiert sie nicht im Geringsten. Sie untersucht aber, welche Wörter ich wie oft benutze und in welcher Weise ich sie aneinanderreihe. Welche Pronomen verwende ich, welche Fragewörter, Adverbien, Konjunktionen und wie viele Negationen? Aus all den winzigen Wörtern setzt sie ein Bild meiner Persönlichkeit zusammen.

Aus Worten geheime Gedanken und Botschaften herauszulesen, reizt die Menschen seit je. Sigmund Freud suchte unter dem oberflächlichen Sinn der Worte stets nach tieferer Erkenntnis; der „Freudsche Versprecher“ gehört längst zur Folklore. „Wenn wir etwas darüber erfahren wollen, wie sich Menschen im Alltag verhalten, dann müssen wir untersuchen, wie sie sprechen“, sagt auch der Psychologe Matthias Mehl von der University of Arizona. Er und seine Kollegen verfolgen nun eine neue Strategie: Sie analysieren nicht mehr, was wir sagen – sondern wie wir es tun. „Der Inhalt ist meist durch die Gesprächssituation schon festgelegt“, sagt Mehl. „Psychologisch gesehen ist er langweilig.“

Pionier der automatischen Sprachanalyse ist der klinische Psychologe James Pennebaker von der University of Texas.

 

Weiterlesen zum Thema Sprachanalyse: http://www.zeit.de/2014/51/woerter-kommunikation-wortwahl

TV-Beitrag auf SRF: http://www.srf.ch/player/tv/einstein/video/james-w–pennebaker-erklaert-wie-seine-sprachanalyse-funktioniert–englischer-originalton?id=0ac0165e-d556-4f0c-a0e8-944195f09e2c

Dauerstress – Forschung

Psychisch krank durch Dauerstress

Forschung und Studien zum Zusammenhang zwischen Dauerstress, Immunsystem und psychischen Erkrankungen

von Meike Drießen / 3. November 2014

Aktiviert durch Dauerstress entfalten Immunzellen im Gehirn eine zerstörerische Wirkung und verändern es. Die Folge können psychische Erkrankungen sein.

Die Suche nach den Ursachen psychischer Erkrankungen beschäftigt die Forschung seit Langem. Verschiedene Hypothesen wurden dazu aufgestellt, in den 1960er-Jahren zum Beispiel ging man von einer Störung der Gehirnchemie aus. Geraten Botenstoffe aus dem Gleichgewicht? Spielen Hormone die Hauptrolle? Später entdeckte man die sogenannte Neuroplastizität, die Anpassungsfähigkeit des Gehirns. Kontaktstellen zwischen Nervenzellen, die Synapsen, können sich neu bilden, aber auch verschwinden, Nervenzellen kommen hinzu oder sterben ab. Solche Prozesse laufen beim Lernen und Trainieren ab und sind völlig normal. Sie sind aber auch bei psychischen Erkrankungen von Bedeutung. Und es zeigte sich: Therapien können diese Prozesse nachweislich beeinflussen.

Ein noch kleiner und neuerer Bereich der Forschung ist die Psychoneuroimmunologie. Sie konzentriert sich auf die Rolle des Immunsystems bei der Entstehung psychischer Krankheiten und versucht, die älteren Ansätze miteinander zu verbinden. „Ursprünglich wurden das Gehirn und das Immunsystem als zwei getrennte Systeme betrachtet“, erklärt Prof. Dr. Georg Juckel, Ärztlicher Direktor der LWL-Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin der RUB. „Man ging davon aus, dass das Gehirn vor Immunprozessen geschützt arbeitet und wenig mit dem Immunsystem zu tun hat. Das stimmt aber nicht.“ Es gibt einerseits direkte Nervenverbindungen vom Gehirn zu Organen des Immunsystems wie der Milz. Immunzellen wandern andersherum auch ins Gehirn ein, und lokale Immunzellen versehen dort vielfältige Aufgaben wie die Beseitigung defekter Nervenzellverbindungen. Und es gibt weitere Indizien für die Beteiligung des Immunsystems an Abläufen im Gehirn: Bei einigen psychischen Erkrankungen sind Immunparameter der Patienten charakteristisch verändert. Die Behandlung mit Immunbotenstoffen wie Interferon alpha, das zum Beispiel gegen Hepatitis C eingesetzt wird, führt bei 20 bis 30 Prozent der Patienten zu Depressionen.

Welche Mechanismen dabei wirken, untersucht die Arbeitsgruppe von Dr. Astrid Friebe am LWL-Klinikum im Labor (Abb. 1). Ihr Augenmerk richtet ……..

 

Weiterlesen und pdf auf: http://rubin.rub.de/de/themenschwerpunkt-stress/psychisch-krank

Coaching

Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit – eine Studie

Auf dem Weg zu Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit und Glück

Blandina Mangelkramer Kommunikation und Presse / Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

Wie beeinflussen Werte die Lebenszufriedenheit?

Freundlich und hilfsbereit oder durchsetzungsstark und zielstrebig. Oder beides? Wie persönliches Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit zu erreichen sind und welche Rolle Werte spielen, haben FAU-Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm vom Lehrstuhl Sozialpsychologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) untersucht.*

Sie gelten als die „Big Two“ der sozialen Interaktion, als zentrale Begriffe, die die Dualität der menschlichen Existenz umschreiben: Agency und Communion. Agentische Eigenschaften umfassen dabei zum Beispiel Zielstrebigkeit, Kompetenz und Durchsetzungsvermögen, um ein Ziel zu erreichen und stehen damit für die persönliche Selbstbehauptung und Selbstentfaltung. Es gibt aber auch agentische Werte: Diese beziehen sich darauf, wie wichtig einem Menschen Bereiche wie zum Beispiel Einfluss, Wohlstand, Leistung oder Anerkennung sind. Kurz: Agency spiegelt das Streben nach Kontrolle und Einfluss sowie die Wichtigkeit dieser Bereiche wieder.

Demgegenüber bezeichnet Communion das Streben des Menschen nach Gemeinschaft und sozialen Beziehungen. Kommunale Eigenschaften sind etwa Vertrauenswürdigkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft oder Empathie. Kommunale Werte beziehen sich darauf, wie wichtig einem Individuum Vertrauen, Mitgefühl, Harmonie oder Anstand sind.

In einer Studie, die erstmals diese Big Two in das Forschungsfeld Lebenszufriedenheit integriert haben und ……

 

Weiterlesen: http://idw-online.de/de/news617590

 

Siehe zu Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit auch im ‚OECD Better Life Index‘

Die Messung von Gefühlen kann zwar subjektiv sein, ist aber dennoch hilfreich, um objektivere Daten zu ergänzen und so die Lebensqualität zwischen den einzelnen Ländern zu vergleichen. Subjektive Einschätzungen liefern Werte zu Gesundheitszustand, Bildungsniveau, Einkommen oder Selbstverwirklichung sowie zu den sozialen Bedingungen der Befragten. Umfragen werden besonders gerne genutzt, um Lebenszufriedenheit und Glücksempfinden zu erfassen.

Lebenszufriedenheit

Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Dabei sollen sie die Lebensumstände bewerten, die für das subjektive Wohlbefinden wichtig sind. Auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner der OECD-Länder im Durchschnitt einen Zufriedenheitsgrad von 6,6 an.

 

Weiterlesen im Better Life Index: http://www.oecdbetterlifeindex.org/de/topics/life-satisfaction-de/

Belastungssyndrom und Burnout

Emotionale Intelligenz – Karriere, eine Studie

Eine Studie der Universität Bonn belegt: Emotionale Intelligenz hilft bei der Karriere

Wer sich gut in die Gefühle anderer hineinversetzen kann, steigt im Beruf schneller auf. Das zeigen Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Heidelberg zusammen mit US-Kollegen in einer aktuellen Studie. Der von ihnen entdeckte Zusammenhang gilt allerdings nur für besonders karriereorientierte Personen. Für sich allein genommen, erlaubt das Maß emotionaler Intelligenz („EQ“) kaum Voraussagen über den Berufserfolg. Die Studie erscheint im European Journal of Psychological Assessment.

In den USA enthalten Einstellungstest oft ein ganzes Bündel Fragen, die auf den „EQ“ der Bewerber abzielen. Anders in Deutschland: Hierzulande spielt das Kriterium „emotionale Intelligenz“ bei Besetzung von Stellen eher eine untergeordnete Rolle. Wissenschaftliche Studien schienen deutschen Personalchefs bislang Recht zu geben: Arbeitnehmer mit einem hohen EQ sind nicht unbedingt im Berufsleben besonders erfolgreich.

Doch vielleicht ist dieser Zusammenhang einfach komplexer als bislang vermutet. Denn beileibe nicht alle Menschen mit einer großen emotionalen Kompetenz wollen überhaupt Karriere machen. Das deutsch-amerikanische Forscherteam hat daher in seiner Studie untersucht, wie EQ und Ehrgeiz beim beruflichen Aufstieg zusammen spielen.

Dazu konfrontierten die Wissenschaftler insgesamt 71 Betriebswirte mit verschiedenen Situationsbeschreibungen. Die Teilnehmer sollten schätzen, wie sich die Protagonisten ……

 

Weiterlesen: http://idw-online.de/de/news402025

 

Interview dazu in ‚Die Welt‘ / Emotionale Intelligenz

Gefühle spielen am Arbeitsplatz nach allgemeiner Auffassung kaum eine Rolle. Doch dem widerspricht jetzt eine neue internationale Studie zum Thema Emotionserkennungsfähigkeit. Der Bonner Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologe Gerhard Blickle, Mitautor der Studie, spricht im Interview über brüllende Chefs, Burn-out und betriebliche Weihnachtsfeiern.

Frage: Herr Professor Blickle, Ihre Untersuchung heißt „Gefühle erkennen zahlt sich aus“. Trifft das tatsächlich auf die Arbeitswelt zu?

Gerhard Blickle: Laut unserer Studie: ja. Wir haben bei Berufstätigen getestet, ob sie aus Stimmproben und Gesichtern Emotionen korrekt erfassen können. Dann haben wir Kollegen gefragt, wie sie die soziale Kompetenz des Getesteten einschätzen, also wie konstruktiv er sich am Arbeitsplatz verhält. Schließlich ging es uns noch um das Jahreseinkommen.

Unsere Erwartung war: Je besser die Testperson in der Lage war, Gefühle zu erkennen, desto mehr wird sie von Kollegen und Vorgesetzten als sozial kompetent wahrgenommen. Das wiederum sollte sich auch durch höheres Einkommen auswirken. Genau das hat unsere Studie bestätigt.

 

Interview dazu in ‚Die Welt‘: http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article135210310/Emotionale-Intelligenz-schlaegt-Ellbogenmentalitaet.html

Ben Furman und ‚Ich Schaff’s‘

Ben Furman – Lösungsfokussierter Psychotherapeut und Organisationsberater aus Helsinki / Finnland hat ein bestechend einfaches Verfahren entwickelt, das sowohl in Schulen mit Kindern, als auch in Organisationen mit Berufsleuten angewendet werden kann.

Ben Furmann 'Ich schaff's'

Das lösungsorientierte Vorgehen von Ben Furman wird von ihm in Workshops weltweit gelehrt. So neben dem europäischen Raum z.B. auch in China.

Das ich schaff’s Programm hilft Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Fähigkeiten zu erlernen, Probleme zu bewältigen und schwieriges Verhalten los zu werden. Dieses psychologische Modell wurde in Finnland von dem Psychiater Ben Furman und dem Sozialpsychologen Tapani Ahola, gemeinsame Vorsitzende des Institut für Kurzzeittherapie in Helsinki und den Sonderschullehrerinnen Sirpa Birn und Tuija Terävä im Kinderzentrum Keula entwickelt.

Kern des ich schaff’s Programms ist die Erkenntnis, dass Probleme als Fähigkeiten gesehen werden können, die erlernbar oder verbesserbar sind. Dabei bewegt sich Ben Furmann auch im Bereich der Positiven Psychotherapie wie sie von Nossrat Peseschkian entwickelt wurde. Für den Gesundheitsbereich kann von einer salutogenetischen Perspektive, für den Berufsbereich von einer Ressourcenorientierung gesprochen werden.

Auf seiner Webseite stellt Ben Furman zusätzlich Onlineverfahren zur Verfügung, die einen weiten Anwendungsbereich abdecken.

Siehe: www.benfurman.com