Vorurteile? Ganz normal!

Vorurteile beginnen meist sehr früh

 

Mädchen können nicht so gut Fußball spielen wie Jungs und sind weniger abenteuerlustig. Dafür sind sie besser in der Schule und stellen nicht so viel an.

Ein Team von Psychologen um Prof. Dr. Andreas Beelmann von der Universität Jena untersuchten in einer Meta-Analyse, wann die Entwicklung solcher Vorurteile bei Kindern einsetzt. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse wollen sie ein Trainings- und Präventionsprogramm für Kinder etablieren, das Vorurteile abbaut und Toleranz gegenüber anderen fördert.

In der Analyse der Jenaer Forscher zeigte sich, dass sich erste Vorurteile bereits im Kleinkindalter entwickeln: Im Rahmen ihrer Persönlichkeitsentwicklung beginnen Kinder im Alter von drei bis vier Jahren zunächst das eigene Geschlecht, später auch die eigene ethnische Gruppe oder Nationalität zu bevorzugen. Im Vorschulalter nimmt die Entwicklung von Vorurteilen dann stetig zu und erreicht einen Höhepunkt zwischen dem fünften und dem siebten Lebensjahr. Erst danach kehrt sich diese Entwicklung um – die Vorurteile werden weniger. Die Jenaer Psychologen führen diesen Effekt auf die geistige Entwicklung der Kinder zurück. Zunächst werden soziale Kategorisierungen von Erwachsenen, z.B. den Eltern, übernommen und genutzt, um die eigene Identität in Abgrenzung von Personen anderer sozialer Gruppen zu finden. Später lernen Kinder zu differenzieren und individuelle Bewertungsmuster herauszubilden.
Genau in diesem Alter sehen die Psychologen daher den idealen Zeitpunkt, um mit gezielten Präventionsprogrammen gegen Vorurteile vorzugehen, da die Prävention dann den normalen Entwicklungsverlauf unterstützt und verstärkt. In ihrer aktuellen Studie zeigten die Wissenschaftler, dass Vorurteile im Grundschulalter besonders stark abnehmen, wenn Kinder Kontakt zu Mitgliedern von sozialen Fremdgruppen haben, etwa zu Kindern anderer Nationalität oder Hautfarbe. Ein Effekt, der auch bestehen bleibt, wenn kein realer Kontakt stattfindet, sondern nur über Bücher oder Geschichten vermittelt wird.
Wenn allerdings Kinder im Grundschulalter keine Berührung mit sozialen Fremdgruppen haben, können sich Vorurteile und negative Bewertungen verfestigen. Die Wissenschaftler sehen in diesem Ergebnis eine Erklärung dafür, dass in Regionen mit sehr niedrigem ……

Weiterlesen und zum Originaltext: http://www.report-psychologie.de/news/artikel/vorurteile-ganz-normal/

Studie Onlinemediennutzung – Konsequenzen

„Digitale Demenz“: Was ist dran?

17. April 2014 / Psychologie Heute

Onlinemediennutzung und ihre Auswirkungen

In populärwissenschaftlichen Büchern wie Digitale Demenz von Manfred Spitzer wird über die schädlichen Auswirkungen von digitalen Medien berichtet und vor der Nutzung des Internets gewarnt. Medienpsychologen der Universität Koblenz-Landau zeigen, dass Spitzers Thesen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen wenig gemein haben.

Um populäre Behauptungen zu den schädlichen Auswirkungen von Internet und Co. möglichst objektiv mit dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand abzugleichen, suchten Markus Appel und Constanze Schreiner gezielt nach Metaanalysen zum Thema. Metaanalysen sind Studien, in denen vorliegende Befunde vieler Untersuchungen gemeinsam betrachtet werden, mit dem Ziel, einen durchschnittlichen Trend zu ermitteln.

Laut Appel und Schreiner widersprechen die wissenschaftlichen Ergebnisse auf vielen Gebieten klar den Thesen zu den schädlichen Auswirkungen des Internets. Nach dem jetzigen Stand der Forschung führe vermehrte Internetnutzung im Mittel weder zu weniger sozialem Austausch, noch zu weniger gesellschaftlich-politischem Engagement. Auch seien intensive Internetnutzer nicht einsamer als Wenignutzer.

„Die alarmistischen Thesen von Spitzer und Co. haben wenig mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand zu tun“ so Appel, der eine Professur für Medienpsychologie innehat. Laut den Studienautoren verschleierten die nicht sachgemäßen Thesen zu den Auswirkungen von Internetnutzung den Blick für die Herausforderungen, die mit einer Verbreitung von Computer und Internet im Alltag verbunden seien.

Appel befürchtet, dass nicht zuletzt Eltern und Lehrkräfte durch Bücher wie Digitale Demenz fehlinformiert und damit fehlgeleitet werden. „Wichtig erscheint mir, dass Erziehungspersonen die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen nicht von vorneherein verteufeln, denn dann wird es schwer, ein kompetenter Gesprächspartner in Sachen Internet zu sein.“

Neben den klaren Diskrepanzen mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand werden in der Studie auch Ergebnisse berichtet, die  mit Spitzers Thesen teilweise übereinstimmen, etwa zu den Aspekten Wohlbefinden, Übergewicht und Aggression. Die Zusammenhänge fallen allerdings im Mittel eher schwach aus, so dass auch hier kein Grund für übermäßige Sorge gegeben sei.

Im Hinblick auf das menschliche Lernen widerspricht die Befundlage wiederum den Thesen zur „Digitalen Demenz“. Im Mittel ist der größte Wissenszuwachs zu verzeichnen, wenn Instruktionen sowohl aus persönlichen Face-to-face-Anweisungen bestehen, als auch Computer- oder Internetanteile enthalten. Auch die Wirkungsstudien zum Lernen mit Computerspielen zeigen im Durchschnitt positive Effekte.

Nicht berücksichtigt haben Appel und Schreiner Mythen, über die keine beziehungsweise keine metaanalytischen Erkenntnisse vorlagen. Dies betrifft ……….

 

Weiterlesen: http://www.psychologie-heute.de/news/gesundheit-psyche/detailansicht/news/der_arme_soll_aber_mehr_kriegen_als_der_reiche_kopie_1/?&type=27072012

 

Link zum Volltext:
http://www.uni-koblenz-landau.de/landau/fb8/ikms/person/appel/2013_appel-schreiner_digitale-demenz.pdf

Liebe als Geschenk anerkennen

„Liebe ist ein Geschenk“

Was Paare für ihre Beziehung tun können, weiß Martin Schmidt von der Forschungs- und Praxisstelle für Paar- und Familientherapie an der LMU. Ein Interview über Rituale, romantische Vorstellungen und das Fremde im Partner.

Der Valentinstag scheint immer präsenter und beliebter zu werden. Woran könnte das liegen?
Martin Schmidt: Der Valentinstag ist ein kulturelles Datum, das Erinnerungen auslösen und ein Paar dazu bringen kann, die gemeinsame Paargeschichte zu reflektieren. Typisch dafür ist die Frage: Weißt du noch damals? Die ersten Erinnerungen, die Paare an sich als Paar haben, sind sehr wichtig. Sie knüpfen in der Regel an eine gute gemeinsame Zeit an und damit an etwas Positives. Mit dieser Wir-Erzählung definiert sich ein Paar als Paar in Abgrenzung zur Umwelt. Durch Rituale wie das Feiern von Hochzeitstagen oder auch den Valentinstag wird die Wir-Geschichte perpetuiert und damit auch gestärkt.

An Valentinstagen kommen viele Paare zusammen, wie Auswertungen sozialer Netzwerke zeigen. Haben sie einen guten Start?
Sie haben immerhin einen Start. Ein Paar, das zusammenkommt, hat gewisse Vorstellungen von romantischer Liebe. Diese positiven Illusionen sind tragfähig, wenn sie entsprechend genährt werden, und dazu das Gefühl kommt: Wir passen zusammen. Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft. Wenn dies gekoppelt ist mit einer Wachstumsorientierung, also mit dem Vorsatz „Wir sind nicht nur bereit, diese Schicksalhaftigkeit anzunehmen, sondern wir wollen uns auch entwickeln“, dann sind das sehr gute Startbedingungen für eine Beziehung.

Und wie haltbar ist die Vorstellung der romantischen Liebe?
Liebe ist ein Geschenk. Sie ist nicht primär auf Gegenseitigkeit ausgerichtet, sondern sie ist eine Gabe. Das ist etwas völlig anderes als die Paarzufriedenheit, die sich messen lässt, und bei der es, wie bei einem Vertrag, um Geben und Nehmen geht. Viele glauben, man könnte die Liebe steuern. Als könnte man eine kognitive Kontrolle ausüben über Gefühle. Es ist wichtig zu erkennen, dass Gefühle ihre eigene Logik haben. Die Liebe kann ich nicht direkt beeinflussen. Aber ich kann Bedingungen schaffen, bei denen eine Liebe, wenn sie nicht mehr da ist, wieder kommen kann.

Was sind diese Bedingungen?
In einer Paarbeziehung wird mir die andere Person letztlich immer fremd sein. Ich versuche mir, mit meinem Intellekt den anderen begreifbar zu machen, aber ich werde ihn nie ganz verstehen. Wichtig ist, dass ich es versuche, und dass ich das Scheitern miteinbeziehe und mir immer wieder vor Augen führe: Es könnte auch ganz anders ein. Fremdsein ist negativ konnotiert, denn der Gedanke, nie zu wissen, wer die andere Person ist, erzeugt Unsicherheit. Das Fremde bedeutet aber auf der anderen Seite die Chance, immer etwas neu zu entdecken.

Ich versuche also in einer Paarbeziehung etwas zu bestimmen, befinde mich aber in einem unbestimmbaren Feld. Da das beide Partner machen, schaffen sie einen gemeinsamen Boden. Das ist ihre Paargeschichte, die auch eine Liebesgeschichte sein kann. Aber dieser Boden ist ein von beiden gemachter Boden, der immer verändert werden kann.

Und in einer Paartherapie lässt sich dieser Boden ändern?
Die Therapie schafft einen sicheren Rahmen, in dem ein Paar experimentieren kann. Paare sind dabei auf der Suche nach Gerechtigkeit und nach einer Balance. Es muss genügend Ich da sein, aber auch Platz für das Wir. Diese Balance muss ständig ausgehandelt werden. In einer Paarbeziehung gibt es eine ……

Weiterlesen: http://www.uni-muenchen.de

Studie Onlineforen als Beziehungskiller

Studie warnt: Facebook ist Beziehungskiller

 

Ein Chat mit dem Ex, viele neue Kontakte und Fotos von sexy Bikinischönheiten: All das ist auf Facebook nur einen Klick entfernt. Und genau da lauert die Gefahr. Eine neue Studie warnt: Facebook kann Beziehungen ruinieren. Auch in Deutschland müssen Paartherapeuten immer häufiger Facebook-Probleme lösen.

Wer oft auf Facebook herumsurft, hat häufiger Ärger in der Beziehung. Das geht aus einer Untersuchung von drei Wissenschaftlern der Universitäten von Missouri-Columbia, Hawaii und der St. Mary’s University in Texas hervor. Für die Untersuchung haben sie 205 Facebook-Nutzer zwischen 18 und 82 Jahren befragt um „Facebook-bedingte Konflikte“ aufzuspüren, wie die Forscher sagen.

Ist der Chat-Partner die bessere Liebe für’s Leben?

Das soziale Netzwerk ist auch in Deutschland für schwere Beziehungskrisen verantwortlich. Paartherapeutin Sigrid Sonnenholzer stellt dies in ihrer Praxis in München regelmäßig fest. „Mit einem Mausklick kann aus einer Vielzahl von Freunden eine Person ausgewählt werden, mit der man seine Sorgen vermeintlich besser besprechen kann, als mit dem eigenen Partner. Eine Person, von der man sich verstanden fühlt“, so Sonnenholzer. Auch das Beenden einer Beziehung sei schwieriger, wenn sich der Ex immer wieder melde und das Aus nicht akzeptiere. Musste man früher telefonieren oder vor dem Haus des Ex-Partners auf der Matte stehen, um ….

Weiterlesen: https://de.nachrichten.yahoo.com/blogs/total-digital/studie-warnt-facebook-ist-beziehungskiller-114248547.html

Das gute Leben – negativ bewertet

Unser Leben richtet bewertet

Wir sehen die Welt düsterer, als sie ist. Das liegt nicht nur an den Medien, sondern auch an unserer Psyche

VON  UND 

Der Welt, in der wir leben, geht es schlecht. Diesen Eindruck muss bekommen, wer die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage liest, die TMS Infratest für die ZEIT durchgeführt hat. Ob Ernährung, öffentliche Sicherheit, Gemeinsinn oder Gesundheitsversorgung: Die Mehrheit der Bundesbürger sieht dies alles im Niedergang begriffen. Drei Viertel der Befragten meinen, dass es den Menschen in den Entwicklungsländern immer schlechter gehe. Und sogar neun von zehn glauben, dass wir die Umwelt immer mehr verschmutzten.

Sieben der zehn pessimistisch formulierten Sätze, die wir ihnen vorlegten, fanden die Zustimmung der Befragten. Lediglich in den Kategorien Bildung, Demokratie und – wen wundert’s – Wirtschaft zeigen sich die Deutschen zurzeit relativ sorgenfrei.

Die Wahrheit ist: Der Welt geht es sehr gut! Wir leben nicht im Paradies, aber noch nie ging es den meisten Menschen auf der Welt so gut wie heute. Um das einzusehen, muss man die Gegenwart nicht mit dem Mittelalter vergleichen, noch nicht einmal mit der Nachkriegszeit. Es reicht ein Blick in die siebziger Jahre. Als der Ölpreisschock den Deutschen klarmachte, dass wirtschaftliches Wachstum keine Selbstverständlichkeit ist. Als der Bericht des Club of Rome der Welt vor Augen führte, dass sich die Umwelt nicht folgenlos ausbeuten lässt. Als die Krise für jeden Zeitungsleser zum täglichen Begleiter wurde.

Die Nachrichtensendungen informieren über Missstände, das ist ihre Aufgabe. Was dagegen selten Schlagzeilen macht: Wir leben …….

Weiterlesen: http://www.zeit.de/2013/13/Leben-Welt-Psyche-Medien

Care Team grischun wird vorgestellt

Notfallpsychologie – Stand der Versorgung in Unternehmen in der Schweiz

Notfallpsychologie für Unternehmen ist kein ’nice to have‘

Mit den bereits etablierten Konzepten des Nationales Netzwerk Psychologische Nothilfe (NNPN) hat die Notfallpsychologie auf dem Hintergrund eines Bundesauftrages einen hohen Professinalisierungs- und Ausbaustandard erreicht. Die öffentliche Hnad hat diesebeüglich grosse Anstrengungen unternommen und kann heute auf ein funktionierendes Netzwerk zurückgreifen. Detailanpassungen sind in vielen Bereichen noch möglich und erfordern auch periodische Anpassungen an den Stand der Forschung und Theoriebildung.

Auszug aus der offiziellen Seite des Bundes: „Das Nationale Netzwerk Psychologische Nothilfe (NNPN) ist eine im Auftrag des Beauftragten des Bundesrates für den KSD eingesetzte ständige Fachgruppe für die psychologische Nothilfe.

Bei Unfällen, Katastrophen und Gewalteinwirkungen sind Betroffene und Helfer grossen Belastungen ausgesetzt. Rechtzeitig und richtig getroffene Massnahmen der psychologischen Nothilfe helfen, menschliches Leid und hohe Folgekosten bei den Betroffenen zu vermindern. Die Notfallpsychologie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten während und nach Notfallsituationen“.

 

Notfallpsychologie in Unternehmen in der Schweiz

Grosse Unternehmen und Firmen der Privatwirtschaft haben sich meist über Verträge mit spezialisierten Firmen abgesichert. Dabei bestehen jedoch aktuell noch wesentliche Qualitätsunterschiede bezüglich Ausbildung und Einsatzbereitschaft. Idealerweise wird eine Kombination von firmen- und ortskundigen internen notfallpsychologischen Teams und den ordentlichen Ressourcen des öffentlichen Rettungswesens / Care Teams favorisiert.

In der Landschaft der KMU’s zeigt sich ein Bild, das völlig unvorbereitet auf ausserordentliche Ereignisse dasteht. Die systematische Erarbeitung von firmenspezifischen Konzepten und die Kommunikation von standardisierten Checklisten an die Belegschaft wäre ein wichtiger Schritt mehr Sicherheit herzustellen. Die Kenntnis eines notfallpsychologisch kompetenten Ansprechpartners ist mit keinem grossen Aufwand und nur marginalen Kosten verbunden. Firmen können sich an ein Netzwerk anbinden und so von gemeinsamen Ressourcen profitieren.

Ein einschneidendes Ereignis in einer Firma ändert oft die Einstellung zu solchen präventiven Massnahmen. Darüberhinaus steht der Geschäftsleitung so auch ein Instrument zur Verfügung im Sinne eines laufenden Monitorings auch Krisenpotential zu eruieren und  diesem zu begegnen. Burnout und Depression, Suizide, Gewalt und Amok sind glücklicherweise sehr seltene Phänomene. Jedoch existieren sie auch und entstehen selten aus dem Nichts.

 

Gerne unterstütz Sie auch psyaspect mit entsprechenden Dienstleistungen des Notfallmanagements und des Gesundheitsmanagements.